Entscheidung des Trierer Bischofs Großpfarrei Sinzig/Remagen kommt schon 2020

REMAGEN/SINZIG · Die Bildung der Großpfarrei Sinzig mit den Gemeinden Remagen, Sinzig und Brohltal soll vorgezogen werden: Der Zusammenschluss soll bereits zum 1. Januar 2020 erfolgen und nicht erst 2022.

 Die katholische Pfarrkirche Sankt Peter in Sinzig.

Die katholische Pfarrkirche Sankt Peter in Sinzig.

Foto: Martin Gausmann

Paukenschlag in Remagen und Sinzig: Die geplante und bei den Gläubigen durchaus umstrittene Großpfarrei (Remagen, Sinzig, Brohltal) soll es bereits zum 1. Januar 2020 geben. Nach den Vorstellungen des Bistums in Trier soll die Maßnahme um ein Jahr vorgezogen werden.

Bischof Stephan Ackermann und Generalvikar Ulrich von Plettenberg hatten erst vor wenigen Wochen bekanntgegeben, welche 13 „Pfarreien der Zukunft“ im Bistum Trier zum 1. Januar 2020 errichtet werden sollen. Remagen und Sinzig waren nicht dabei. Die beiden Städte gehörten vielmehr zu den 22 Pfarreien, die sich zunächst mehr auf die Umsetzung der Inhalte des Synodenbeschlusses „Schritte in die Zukunft wagen“ konzentrieren können sollten, bevor sie dann 2022 ebenfalls „an den Start gehen“. Nun der plötzliche Beschluss, Remagen und Sinzig früher ans Netz der „Pfarreien der Zukunft“ anzuschließen.

Engagierte Christen sind nicht einverstanden

Der Bischof habe aufgrund eines Beschlusses der Erweiterten Leitungskonferenz entschieden, dass auch die Pfarreien der Zukunft Mayen und Sinzig zum 1. Januar 2020 formal errichtet werden sollen, heißt es in einem dem GA vorliegenden Schreiben aus Trier. Grundlage dieser Entscheidung seien „mehrere schriftliche Eingaben aus den entsprechenden Dekanaten von Hauptamtlichen wie Ehrenamtlichen“, aus denen ersichtlich werde, „dass vor Ort eine große Bereitschaft und Motivation zur Umsetzung der Synodenergebnisse vorhanden ist“.

Nur wenige wollen sofortige Umsetzung der Pläne

Hinzu komme, „dass Eure beiden Dekanate zusammen genommen die beiden neuen Pfarreien abbilden und daher keine Einschnitte in benachbarte Dekanate notwendig sind“, heißt es wörtlich in dem vom bischöflichen Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg unterzeichneten Brief an die betroffenen Geistlichen. In Remagen hat dies bereits Gläubige auf den Plan gerufen. Nur wenige seien es gewesen, die sich für eine sofortige Umsetzung der umstrittenen Pläne stark gemacht hätten, widersprach Ingo Konrads, engagierter Christ aus Oberwinter.

Die künftigen Pfarreien Sinzig und Mayen, die zusammen genau die Fläche der Dekanate Remagen-Brohltal und Mayen-Mendig ergeben, entsprächen den vom Bischof zur Entscheidung über die Auswahl herangezogenen Kriterien, hieß es auf GA-Anfrage aus Trier.

Das Bistum Trier hatte 2017 den Entwurf seiner künftigen Raumgliederung vorgestellt: Es sollten 35 „Pfarreien der Zukunft“ gegründet werden, „die das christliche Leben besser unterstützen können“. 800 Pfarreien sollen in diesen Großpfarreien aufgehen. Konrads kündigte weiteren Widerstand an.

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