Remagen Grüne beschäftigen sich mit Jugendpolitik

REMAGEN · Jugendliche seien heute grundsätzlich nicht weniger an Politik interessiert als die früheren Generationen junger Menschen. Sie hätten aber neben der Schule heute weniger Zeit als früher.

"Zudem erreicht die Form der politischen Angebote die jungen Menschen derzeit weniger gut." Dies jedenfalls glaubt die Landessprecherin der Grünen Jugend, Lena Engel. Die Neuwiederin war zu Gast bei den Grünen in Remagen.

In der Unterstützung von Jugendräumen sowie Angeboten für Kinder und Jugendliche, bei denen auch die politische Mitwirkung und der Erwerb sozialer Kompetenz wichtig seien, sieht Engel eine wichtige Aufgabe gerade der Kommunalpolitik. Allerdings müssten die Jugendlichen auch zu den Jugendräumen und Angeboten kommen können.

Hierfür sei der öffentliche Personennahverkehr oft nicht ausgelegt. Daher müssten Jugendtaxis fehlende Busangebote ergänzen. Von einer Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre erwartet die Grünen-Sprecherin darüber hinaus ein deutlich größeres Engagement Jugendlicher in politischen Dingen.

Thema der Veranstaltung war auch die Jugendhilfe, über die anhand von Zahlen sowie von praktischen Beispielen berichtetet wurde. Einerseits stiegen die Ausgaben des Kreises für diesen Bereich ständig. Es gäbe auch viele gute Angebote zum Beispiel bei der Erziehungshilfe und in besonderen Lebenssituationen.

Andererseits stiegen auch die Kosten und zu oft würde das nicht vorhandene Geld über die Art der Hilfe entscheiden, die Kindern und Jugendlichen in Problemlagen zuteil würde. Kinder, die Gewalt und sexuellem Missbrauch in der Familie ausgesetzt worden seien, benötigten aber sehr viel und sehr lange Unterstützung, um ihr Trauma zu überwinden.

Besonderes Lob wurde im Rahmen der Diskussion mit Blick auf die Schulsozialarbeit im Kreis Ahrweiler geäußert. Durch zusätzliche Bundesmittel sei hier in den vergangenen Jahren viel erreicht worden. Schüler mit Problemen könnten sich unmittelbar an Kontaktpersonen wenden und frühzeitige Unterstützung bekommen.

Dies sei für Kinder mit Migrationshintergrund besonders hilfreich. Wichtig sei allerdings, dass dieses Angebot auch bei einem Auslaufen der Bundesförderung erhalten bleibe. Hier müssten notfalls das Land, der Kreis und im Rahmen ihrer Möglichkeiten auch die Städte und Gemeinden einspringen.

Zudem sei es nötig, Sozialarbeit mit Kindern und Jugendlichen auch auf Ebenen der Gemeinden besser zu koordinieren und Eltern wie ihren Kindern hinreichend Informationen über bestehende Unterstützungsangebote gegebenenfalls auch in deren Muttersprache anzubieten.

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