Nonnenwerther Schülerfirmen Handtasche lädt das Handy auf
REMAGEN · Unterwegs das Handy aufladen? Das geht mit der Handtasche der Schülerfirma "SEB" des Gymnasiums Nonnenwerth. Sie ist eine der drei Schülerfirmen der Jahrgangsstufe 9, die zum neuen Schuljahr die Tätigkeit aufgenommen haben.
Schon in den Sommerferien hatten sich die Schüler Gedanken um Organisation und Produktion gemacht und konnten so mit dem Start der ersten Vorlesung am Rhein-Ahr-Campus in Remagen ihre Gründungsideen realisieren.
Denn die Schüler haben statt einer dritten Fremdsprache das Fach Wirtschaft gewählt, und das wird in Kooperation mit dem Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Rhein-Ahr-Campus gelehrt. Nach dem vor bereits zwölf Jahren ins Leben gerufenen Pilotprojekt der Hochschule Koblenz starten 29 neue Schülerfirmen, die auch am Markt agieren sollen. Zur Auftaktveranstaltung besuchten die Nonnenwerther Neuntklässler den Campus. Marija Kurtes, Mathias Jonas und Judith Sikora, alle wissenschaftliche Mitarbeiter im Fachbereich, stellten die Hochschule vor und vermittelten Basiswissen.
Vom Gymnasium Nonnenwerth waren die neuen Schülerfirmen "SEB", "Selfnapf" und "Kultwanne" vertreten. Die acht Firmenmitarbeiter von "SEB", kurz für: Sun Electronic Bag, setzt auf umweltfreundliche und praktische Produkte. Sie stellt Handtaschen mit eingebauten Solarmodulen her, die es ermöglichen, mobile Geräte unterwegs problemlos aufzuladen. "Wir vereinen auf kreative Weise Praktikabilität mit grüner Energie und achten dabei auf den individuellen Style Ihrer Tasche", erklärte Geschäftsführerin Jennifer Krain.
"Das Produkt ist eine absolute Innovation auf dem deutschen Markt", fügte Marketingchef Benedict Weidner an. "Selfnapf" nimmt, wie die anderen Firmen auch, am Programm des Instituts der deutschen Wirtschaft "Junior" teil, bei dem für die Dauer eines Schuljahrs Firmen gegründet werden. "Wir bedrucken Fressnäpfe für Hunde und Katzen individuell mit Bildern nach den Wünschen des Käufers. Dabei setzen wir auch darauf, Tieren in Not zu helfen, indem wir einen Teil des Verkaufserlöses spenden", sagte Geschäftsführer Philipp Bockshecker stellvertretend für die zehn Mitarbeiter.
Die zehn Akteure der Schülerfirma "Kultwanne" stellen aus alten Badewannen neue Sitzgelegenheiten her: "Ein angenehmer Nebeneffekt ist, dass wir alte Badewannen recyceln und somit die Umwelt schonen. Außerdem werden für jede verkaufte Badewanne fünf bis zehn Euro an eine regionale Hilfsorganisation gespendet." Die Firma um Geschäftsführer Hendrik Hackmaier hat auch schon einen Käufer für den Prototypen gefunden.
Alle Firmen sind beim Tag der offenen Tür am Gymnasium Nonnenwerth am Samstag, 27. September, zu kontaktieren. Gegebenenfalls können auch Anteilsscheine respektive die Produkte selbst erworben werden. Ansprechpartnerin von Schulseite ist Projektleiterin Astrid Heilmann-Cappel, die als verantwortliche Koordinatorin auch für die Zusammenarbeit mit dem Rhein-Ahr-Campus aktiv ist. In diesem Zusammenhang werden auch Professoren sowie wissenschaftliche Mitarbeiter des Campus in den kommenden Monaten den Schülern auf Nonnenwerth Wirtschaftskenntnisse vermitteln.