Manuel Andrack erzählt in der Rheinhalle In Remagen hoffnungslos verlaufen

REMAGEN · "Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen". Dass das erst recht für Wanderer gilt, beweist Manuel Andrack. Der einstige Sidekick von Harald Schmidt gilt längst als "Deutschlands Wanderpapst" und hat seine (Wander-)Erlebnisse zu einem abendfüllenden Programm verarbeitet.

 Manuel Andrack schwärmt in Remagen von seinen Wandererlebnissen.

Manuel Andrack schwärmt in Remagen von seinen Wandererlebnissen.

Foto: Martin Gausmann

"Andracks kleine Wandershow - Lachen Sie sich Blasen" ist der Titel der Wandercomedy, mit der der Kölner in der Remagener Rheinhalle gastierte.

Den rund 220 Besuchern verrät Andrack, dass er natürlich auch schon in Remagen die Wanderstiefel geschnürt habe. Allerdings denke er mit gemischten Gefühlen daran zurück: "Eigentlich wollte ich zum Rheinburgenweg. Aber zwischen Unkelbach und Rolandseck habe ich mich hoffnungslos verlaufen", berichtet er von seinem Ausflug an den Rhein, der eine Randnotiz bleibt.

Denn der bekennende Mittelgebirgsfan nimmt sein Publikum mit auf eine unterhaltsame Reise durch die Welt des Wanderns und der Outdoor-Abenteuer. Ergänzt werden die Berichte von 80 Fotos und kleinen Videoclips.

Wenn er früher jemandem erzählt habe, dass er seit seiner Kindheit gerne wandert, hätten sie ihn für "verhaltensgestört" gehalten. Doch die Zeiten, als Roy Black die Wanderunlust schürte, indem er sich im Heimatfilm "Grün ist die Heide" mit Acrylhemd, Kunstlederjacke und Transistorradio durch die Lüneburger Heide sang, sind längst vorbei.

Ob als hipper Freizeitsport gestresster Großstädter oder entschleunigende Ersatzreligion für Wellnesssuchende: "Wandern macht glücklich", schwärmt der mittlerweile im Saarland lebende Kölner.

"40 Millionen Deutsche bekennen sich heute zum Wandern - der Rest sind Linkshänder, Raucher und Bayern-Fans", glaubt Andrack. Höhepunkt des Abends ist die Schilderung seiner ersten und letzten Hochgebirgswanderung. So habe er sich auf die Besteigung der Watzmann-Ostwand eingelassen.

"Ich leide unter Höhenangst, erlitt einen Kreislaufzusammenbruch und glaubte, dem Tod ins Auge zu schauen", berichtet Andrack und zeigt ein Foto, auf dem er sich kreidebleich an einen Felsen klammert.

Der zweimalige Gewinner des deutschen Fernsehpreises und Bestseller-Autor ("Du musst wandern") beweist, dass das Wandern mit dem spießig-miefigen Sonntagsausflug nicht mehr viel zu tun hat.

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