Ausstellung in der Galerie M.A.SH In Rot eingetaucht

REMAGEN · "H.A.L.T. ROT", dieser Titel will keine Warnung sein. Stattdessen wirbt die aktuelle Bilderausstellung im M.A.SH. ModernArt Showroom, die am Sonntag eröffnet wurde, mit den Initialen der ausstellenden Künstler. Natürlich fordert sie auch dazu auf, ins vielfältige Rot der Farbpalette und in die symbolische Dimension einzutauchen.

 Der Farbe Rot haben sich (v. l.) Almuth Leib, Gudrun Hillmann, Eva M. Töpfer und Janko Arzensek verschrieben.

Der Farbe Rot haben sich (v. l.) Almuth Leib, Gudrun Hillmann, Eva M. Töpfer und Janko Arzensek verschrieben.

Foto: Martin Gausmann

Gudrun Hillmann, Janko Arzensek, Almuth Leib und Eva M. Töpfer, das Quartett der Galeriebetreiber, inszeniert Rot in ganz verschiedenen Akzentuierungen. Almuth Leib setzt den herbstlichen Buchenwald beim polnischen Pilgerort Sankt Annaberg ins Bild, wo sich alljährlich zwei Wochen lang deutsche und polnische bildende Künstler mit der Geschichte des Ortes und der oberschlesischen Landschaft auseinanderzusetzen.

Aus laubbedecktem, ziegelrotem Boden steigt das Schwarz der Stämme. Dazwischen wabern Wolken, mit Satzfetzen beschriftete Japanpapiere, "um das Raunen dieser alten Landschaft seit ihrem vulkanischen Ursprung anschaulich zu machen". Berauscht von roten Duftrosen der Bretagne hat Gudrun Hillmann ihre Bilder vollends mit Rot aufgepumpt. Sechs kleinen Formaten wechselnder Farbschattierungen stehen die Motivarbeiten "Feuermelderin", "Feuervogel" und "Der Flakon" gegenüber, den Hillmann mit dem umgibt, was in ihm steckt: lauter schwebende Blüten. Rot als Warnfarbe kommt bei Eva M. Töpfers Gemälde zum Tragen, das ein zum Sprung ansetzendes Mädchen zeigt.

Der tragische Selbstmord einer Jugendlichen hatte die Malerin, die in der Ausstellung auch mit Fotos vertreten ist, zu einer ganzen Serie von Bildern angeregt. Geometrische Formen bilden die künstlerische Spielwiese von Janko Arzensek. Im teils ausgemalten, teils plastisch gestalteten Innenleben seiner Objektkästen setzt er Fläche und Raum, Rundes und Eckiges in Beziehung. So verbindet er ein Schachbrettmuster aus Fisheye-Perspektive mit einer mittig aufgesetzten roten Kugel. Erst als er die Arbeit vollends beendet hatte, erkannte er die bildliche Parallele zur Clownsnase, ein Eindruck, der beinahe jedem Betrachter spontan ins Auge fällt.

Die Ausstellung, Kirchstraße 25, ist bis 20. September zu sehen: samstags und sonntags, 14 bis 17 Uhr. Zum Kunstsalon öffnet sie am Samstag, 12. September, 15 bis 20 Uhr und am Sonntag, 13. September, 13 bis 18 Uhr.

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