Postsportverein Remagen Infotag zum richtigen Umgang mit fremden Hunden

REMAGEN · Am Ende fühlte sich mancher sicherer im Umgang mit Hunden und manches Missverständnis war geklärt. "Wie verhalte ich mich richtig fremden Hunden gegenüber", war die Frage bei einem Infotag, den die Seniorenberaterin des Postsportvereins Remagen mit theoretischem und praktischem Teil organisiert hatte.

Die meisten Konflikte zwischen Menschen und Hunden entstehen dadurch, dass die Menschen verlernt haben, das Wesen und Verhalten der Hunde zu verstehen, erklärte Uwe Dobler vom Verein für Deutsche Schäferhunde Sinzig-Löhndorf. Viele Bedürfnisse und Verhaltensweisen der Hunde resultierten aus den Besonderheiten ihrer Sinne.

Die Augen seien das wichtigste Sinnesorgan des Hundes und die Sehschärfe zwar geringer als beim Menschen, aber auf die Wahrnehmung von Bewegung spezialisiert. "Wenn eine Person in einiger Entfernung ruhig stehen bleibt und sich nicht bewegt, wird der Hund sie nicht bemerken."

Hunde seien sehr geräusch- und lärmempfindlich und könnten von der Tonlage der Stimme auf die Gemütsverfassung des Menschen schließen. Noch besser erkenne die Hundenase als "Wahrnehmungsweltmeister" etwa Angst und Stress. Von Bedeutung sei zudem der Tastsinn, da Hunde über Berührungen soziale und emotionale Bindungen aufbauten. Über die Haut und mit Hilfe ihrer Schnurrhaare nähmen sie die Berührungen war.

Hunde hätten vielfältige Ausdrucksweisen, sagte Dobler. Sie setzten ihren Körper, ihre Mimik und Laute wie bellen oder winseln ein, um sich mitzuteilen. Das bedeute aber auch, dass jede Geste, jeder Blick und jede Bewegung im Dialog mit dem Tier eine Bedeutung habe. Dobler: "Oft senden wir Menschen falsche Signale an den Hund: Wenn wir Angst haben, starren wir ihn an, statt zur Seite zu schauen. Wenn wir ihn nett finden, beugen wir uns über ihn und tätscheln seinen Kopf, statt in die Hocke zu gehen und seine Brust zu kraulen."

Zum praktischen Teil des Infotags ging es auf eine Wiese, auf der sechs Hundehalter mit ihren Vierbeinern demonstrierten, was die Körpersprache der Hunde ausdrückt. Wie bewegt sich ein ängstlicher Hund? Was lässt das Bellen erkennen? Wie sieht es aus, wenn ein Hund zum Spielen auffordert? waren Fragen die praktisch beantwortet wurden.

Dass es keinen Zweck hat, vor einem Hund davonzulaufen, zeigte ein Praxistest: Trotz Vorsprungs wurde sogar ein trainierter Sportler beim Wettlauf von einem mittelgroßen Hund schon bald überholt.

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