Veranstaltungen abgesagt Karneval in Bad Breisig, Remagen und Sinzig fällt aus

Remagen/Sinzig/Bad Breisig · Keine großen Saalveranstaltungen und keine Festumzüge: An der Rheinschiene fallen Veranstaltungen der Karnevalssession 2020/21 aus. 20 Vereine haben eine entsprechende Erklärung bereits unterzeichnet.

Karnevalsumzüge, wie hier in Sinzig, wird es in der kommenden Session nicht geben.

Foto: Martin Gausmann/Martin Gausmannn

Der Bazillus Carnevalis muss sich dem Corona-Virus unterordnen: An der Rheinschiene sind für die anstehende Session große Saalveranstaltungen und Festumzüge abgesagt. Noch hat die rheinland-pfälzische Landesregierung nicht entschieden, die kommende Session generell absagen. Aber die Vereine müssen planen und geraten damit zehn Wochen vor dem Sessionsbeginn zeitlich mächtig unter Druck. Nun steht fest: Karneval fällt 2020/21 in Bad Breisig, Sinzig oder auch Remagen aus.

Am Rhein war man zunächst verhalten, da ein Treffen mehrerer Vereinigungen bevorstand. Nun haben sie gemeinsam entschieden, „dass es aus Verantwortungs- und Haftungsgründen nicht möglich ist, in der anstehenden Session Saalveranstaltungen und Festzüge in der gewohnten Form durchzuführen“.

Auf Einladung der KG Närrische Buben Sinzig kamen Vertreter von acht Karnevalsvereinen der Rheinschiene zwischen Brohl und Oberwinter zusammen, um über den Ablauf der nahenden Session Zeiten einer Pandemie zu beraten. Gleichzeitig planten sie, „auch eine völlig neue Vernetzungsplattform der linksrheinischen Karnevalsvereine zu schaffen“.

Zum Oktett, das nach intensiven Vorberatungen in den einzelnen Vorständen aktuell die Notbremse gezogen hat, zählen: Brohler Narrenzunft 1904, die KGs Blau Weiß Niederlützingen 1966, Bad Breisig „Mir lossen ohs net bang maache“, Närrische Buben Sinzig von 1967, „Rievkooche“ Blau-Weiß Bad Bodendorf, Narrenzunft Remagen von 1933, die Möhnegesellschaft Remagen von 1936 und Rot-Weiße Funken Unkelbach.

Dieser Erklärung haben sich mittlerweile weitere zwölf Vereine und Gruppierungen angeschlossen. Insgesamt 20 Unterzeichnende haben sich also darauf verständigt, die Veranstaltungen im Saal und auf der Straße für die anstehende Session abzusagen. In der Erklärung heißt es, zwar seien etwa in Brohl, Bad Breisig und Sinzig Karnevalsveranstaltungen in Sälen (noch) erlaubt, jedoch machten diese „aufgrund der derzeitigen Vorschriften mit jeweils separaten Hygienekonzepten für Gäste, Mitglieder und Auftretende und damit einhergehend extrem verringerter Gästezahl nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen keinen Sinn“.

Im Stadtgebiet von Remagen stünden dagegen nach Mitteilung der dortigen Stadtverwaltung die städtischen Liegenschaften für Karnevalsveranstaltungen in der Session gar nicht erst zur Verfügung. „Fakt ist, dass wir in Remagen die politische Entscheidung der Stadt nur begrüßen“, kommentiert Ingrid Efferz von der KG Narrenzunft. In Oberwinter, Kripp und Remagen engagiere man in der Regel „Kölner Größen“. Effertz erläutert: „Ohne diese offizielle Absage würden wir bei Rückabwicklung der Verträge auf den Kosten sitzen bleiben; das können die Vereine nicht leisten.“

Die Sicherheit und Gesundheit der Mitglieder und der Gäste stünden im Vordergrund. Jetzt gelte es, Kontakt mit den bereits gebuchten Akteuren aufzunehmen, um bei den geschlossenen Verträgen eine für beide Seiten befriedigende Lösung zu finden., so Efferz.

Auch mit den in den Startlöchern stehenden Tollitäten müssten Gespräche geführt werden, ob sie ihre Zusage um ein Jahr verschieben könnten. Einig waren sich die acht Vereine aber auch darüber, „dass der Karneval an sich nicht abgesagt wird, kann er auch gar nicht. Er gehört zur rheinischen Mentalität und in unserer Region zum Alltag wie Ostern und Weihnachten.“ So folgert man: „In dieser Session muss die Brauchtumspflege eben anders organisiert werden. Über das Wie werden die Vereine im Herbst beraten