Unkelbacher Ortsvorsteher Klaus Olef mahnt Hochwasserschutz an

UNKELBACH · Nach den Starkregen der vergangenen Jahre brennt dem Unkelbacher Ortsvorsteher Klaus Olef der Hochwasserschutz in seinem Ort auf den Nägeln. Seiner Meinung nach werde zu wenig unternommen, um die Fließgeschwindigkeiten der Bachläufe zu beeinflussen.

 Ortsvorsteher Klaus Olef mit einer Karte, die alle Bachläufe im Ort aufzeigt.

Ortsvorsteher Klaus Olef mit einer Karte, die alle Bachläufe im Ort aufzeigt.

Foto: Francke

Bereits vor 14 Jahren hatte die Süddeutsche Abwasserreinigungs-Ingenieur GmbH (SAG) ein Gutachten über den Hochwasserschutz am Bandorfer Bach sowie am Unkelbach erstellt. Zwölf Jahre habe es dann gedauert, ehe von der SAG vorgeschlagene Maßnahmen umgesetzt worden seien.

So wurde der Bach unterhalb des Sportplatzes ausgeweitet, das Ufer neu befestigt. Zudem baute man zwei Auffangbecken. "Warum das erst nach zehn Jahren geschah, weiß ich nicht", so der Ortsvorsteher, der bei der anstehenden Kommunalwahl nicht mehr antreten will. Zu viel habe er sich geärgert.

Beispielsweise darüber, dass das Rückhaltebecken am Sportplatz nach dem Unwetter im Juni des vergangenen Jahres verstopft war und von der Feuerwehr freigespült werden musste. Verstopft sei es deshalb gewesen, weil überall im und am Bach Holz, Müll und Strauchwerk herumliege und das Wasser staue. Olef: "Da kümmert sich keiner drum."

Am Bachlauf an der Oedinger Straße habe man seinerzeit Pappeln gefällt. Restholz blieb einfach liegen und wurde nie abgeholt. "Das alles wurde bei Starkregen in den Bachlauf geschwemmt", berichtet der Ortsvorsteher. An anderer Stelle habe er unzählige faule Heurundballen gefunden, die in die Bachschlucht gerollt worden seien, so dass die Fließgeschwindigkeit des Gewässers stark beeinträchtigt werde.

Auch hier fühle sich offenbar keiner zuständig, den Missstand zu beseitigen. Der Bach verenge sich an verschiedenen Stellen mit der Folge, dass der Ort bei starken Unwettern "absaufe", weil sich das Wasser seinen Weg über die Straßen sucht.

Im vergangenen Sommer sei der Bach am Neuen Friedhof aus seinem Bett getreten und habe Einfahrten der benachbarten Häuser, den Dorfgemeinschaftsplatz oder auch den Kindergartenvorplatz überschwemmt. "Als ich auf das Dilemma aufmerksam machte, wurde mir von der Stadt Remagen Unsachlichkeit unterstellt. Passiert ist sonst nichts", so Ortsvorsteher Olef.

2011 habe es erneute Planungen für eine Bachberuhigung gegeben. Insgesamt 110 000 Euro habe man damals für die Umsetzung vorgesehen. Olef: "Dann hieß es plötzlich, es gibt kein Geld mehr für die Maßnahme. Auch ein Einlaufbecken an der Brücke Oedinger Straße wurde als zu kostenintensiv bewertet."

In einem Punkt ist sich der scheidende Ortsvorsteher sicher: "Das nächste Unwetter kommt bestimmt!"

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