Landesarbeitsgemeinschaft "Kultur" Mainz fördert Kunstaktionen mit Kindern

REMAGEN · Kunst und Kultur werden in Remagen groß geschrieben. Grund für die Landesarbeitsgemeinschaft "Kultur" der Grünen, ihre Mitgliederversammlung am Samstag in der Römerstadt abzuhalten.

 "RheinArt", hier bei einer Ausstellung in der ehemaligen Synagoge von Ahrweiler, ist für die Grünen ein gelungenes Beispiel für eine kontinuierlich präsente lokale Kunstinitiative.

"RheinArt", hier bei einer Ausstellung in der ehemaligen Synagoge von Ahrweiler, ist für die Grünen ein gelungenes Beispiel für eine kontinuierlich präsente lokale Kunstinitiative.

Foto: Martin Gausmann

Im "Kwartier Lateng" trafen sich die Delegierten aus Rheinland-Pfalz um ihren Sprecher Roland Malter. Als Referentinnen zum Thema "aktuelle Kulturpolitik in Rheinland-Pfalz und in Deutschland" nahmen die kulturpolitische Sprecherin der Landstags-Grünen, Ruth Ratter, sowie die Bundestagsabgeordnete und kultur- und frauenpolitische Sprecherin der Grünen im Deutschen Bundestag, Ulle Schauws, an der Tagung teil. Für die Remagener Grünen begrüßte Fraktionssprecher Frank Bliss die Gäste, seitens der Kreistagsfraktion war deren Sprecher, Wolfgang Schlagwein, anwesend.

Wichtiges Thema der Tagung war neben anderen die Künstlerförderung in Rheinland-Pfalz. So berichtete die Landtagsabgeordnete Ruth Ratter von inzwischen über 250 Projekten, "bei denen Künstlerinnen und Künstler mit finanzieller Unterstützung durch das Land vor allem mit Jugendlichen und Kindern Aktionen durchgeführt haben". Ein weiteres Stichwort betraf das Landesbibliotheksgesetz, das in Rheinland-Pfalz zukünftig die Versorgung mit lokalen Büchereien gewährleisten soll. Bisher war laut Ratter die Förderung von kleinen öffentlichen Büchereien eine freiwillige Aufgabe und entsprechend häufig deutlich unterfinanziert.

Die Bundestagsabgeordnete Ulle Schauws berichtete über eine Initiative des Bundestages zur Stabilisierung der Künstlersozialkasse. Mit dieser Einrichtung unterstützt der Bund Künstler, indem er den "Arbeitgeberanteil" an der Renten- und gegebenenfalls Krankenversicherung übernimmt und so den "häufig vom Existenzminimum lebenden Kunstschaffenden in Deutschland eine soziale Sicherung ermöglicht". Hier sollen die Auftraggeber der Künstler zukünftig nicht stärker, aber gerechter zur Kasse gebeten werden.

Mit der Frage "Wird Kunst zukünftig zu einer normale Handelsware?" leitete Schauws anschließend zum derzeit von der Europäischen Union mit den USA verhandelten Freihandelsabkommen über. Nach US-amerikanischer Vorstellung ist die Kunstförderung eine reine Privatsache und wird seitens des Staates allenfalls nur am Rande unterstützt. Schauws: "Würde sich diese Vorstellung auch in Europa durchsetzen, dann müsste vermutlich die Mehrzahl aller deutschen Museen schließen, die staatliche Filmförderung würde wegfallen und Kunst und damit Kultur würde unter dem Strich wieder zur Sache der Reichen und Superreichen." Zum Abschluss der Veranstaltung stellte Grünen-Stadtratsmitglied Volker Thehos die Remagener Künstlergruppe "RheinArt" als gelungenes Beispiel für eine präsente lokale Kunstinitiative vor.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort