Remagener Kulturwerkstatt Matthias Kreck zeigte, dass Mathematik und Kunst gut zueinander passen
REMAGEN · M hoch drei gleich Musik mal Mathematik mal Malerei. Wie eine Kombination dieser drei Künste aussehen kann, zeigten das Gymnasium Nonnenwerth und Mathematikprofessor Matthias Kreck, einst Direktor des Hausdorff-Research-Instituts für Mathematik an der Universität Bonn, und Professor am dortigen Mathematischen Institut, in der Remagener Kulturwerkstatt eindrucksvoll auf.
Mit Cello und Laptop zog der Gastprofessor am Max-Planck-Institut und Gastwissenschaftler unter anderem in Paris, Princeton, Berkeley, Chicago, Aarhus, Sankt Petersburg, Moskau und Peking seine Zuhörer schnell in den Bann. Auch wenn die den Ausführungen des Zahlenspezialisten, der sich im Leben mit Beispielen asymmetrischer topologischer Mannigfaltigkeiten beschäftigt, wohl nicht immer folgen konnten.
Da waren dann die vom Professor vorgetragene Cello-Sonate Nr. 5 in e-Moll von Vivaldi schon Erholung, bevor er festhielt: "Primzahlen sind wie Unkraut. Man findet sie überall." Er vielleicht. Andere nicht. "Wenn p minus eins durch vier teilbar ist, dann...." ist man vermutlich in der theoretischen Mathematik angelangt, in der es um Gesetzmäßigkeit von Primzahlen geht, um für Normalmenschen verschlüsselte Informationen, die auch in der Kunst ihren Niederschlag finden können.
Wie sich überhaupt gemalte Trapeze, Rechtecke und erst recht Quadrate prima mit und ohne Primzahlenkenntnisse berechnen lassen. Don Zagiers Beweis des Zwei-Quadrate-Satzes zeigte das schnell auf, da ja eine Primzahl der Form 4k+1 eine Darstellung als Summe von zwei Quadraten besitzt. "Es ist unser täglich Brot als Mathematiker, nicht immer alles zu verstehen", meinte Kreck, was tröstlich war. Denn seine Feststellung trifft wohl auch auf andere Berufsgruppen zu.