Sanierung und Umfeldverbesserung Millionen für den Rolandsbogen
ROLANDSWERTH · Bis 2018 sollen rund zwei Millionen Euro an öffentlichen und privaten Geldern in die Sicherung der Burg Rolandseck fließen. Neben der Substanzsicherung des Kulturdenkmals soll mit einem Fünf-Jahres-Plan auch das Umfeld verbessert werden, damit Besucher und Touristen die ehemalige Burg und das Restaurant Rolandsbogen mit seiner Aussichtsterrasse leichter und besser erreichen können.
Dies teilte die "DevelopVisio Real Estate GmbH" mit, der die Liegenschaft gehört. Für Alexander von Humboldt zählte der Blick von der Burg zu den sieben schönsten der Welt. Doch dieser Blick sei nur mit umfangreichen Sanierungsmaßnahmen zu erhalten, die durch den Gastronomiebetrieb allein nicht zu erwirtschaften seien.
"Wir bemühen uns ganz aktuell um Fördermittel aus dem Denkmalpflegeprogramm des Bundes", erläutert Jörg Pierdzig, Projektleiter bei der Eigentümergesellschaft. Auch das Land Rheinland-Pfalz und die Stadt Remagen fördern verschiedene Maßnahmen rund um den Rolandsbogen. Weitergehende Anträge ans Land seien bereits gestellt. In wenigen Tagen soll ein weiterer Abschnitt des Treppenaufganges zur Aussichtsterrasse saniert und sicherer gestaltet werden.
Hangseitig wird ein durchgehendes Geländer angebracht, Pollerleuchten sollen für ausreichende Helligkeit sorgen, so dass auch abends die Treppe gefahrlos begehbar ist. Auf halber Strecke vom Parkplatz zur Terrasse entsteht ein neuer Aussichtsplatz, auch Bänke sollen dort aufgestellt werden. Weitere Planung: Ein neuer Themenweg wird den Besuchern Informationen zur Geschichte der Burg Rolandseck bieten, teilte die Gesellschaft mit.
Rund 250.000 Euro fließen derzeit in die Neugestaltung der bewirtschafteten Terrasse. Sie erhält einen durchgängigen Bodenbelag aus Holz und eine Markise, die sich entsprechend den Wetterbedingungen öffnen und schließen lässt.
"Für den ungestörten Blick ins Rheintal wird das vorhandene Geländer durch einen gläsernen Windschutz ersetzt. Spätestens nächstes Jahr soll alles fertig sein", so die Eigentümer. Im nächsten Jahr soll es dann mit der Restaurierung der südlichen Mauern der Burg Rolandseck weitergehen. Die Sanierung erfolgt in zwei Bauabschnitten und wird etwa 400 000 Euro kosten. Die Mauersanierung ist Voraussetzung für einen zusätzlichen Fußweg, der am Fuße der dann angestrahlten Mauer hinauf zum Rolandsbogen führt.
"Dieser neue Fußweg ist kulturhistorisch sehr wichtig, weil dadurch die imposanten Burgmauern wieder stärker in den Fokus der Besucher gerückt werden", erklärte Pierdzig. 2016 sollen der Bereich der Vorburg saniert und der ehemalige Aussichtspavillon am Fuße des Rolandsbogens, Tempelchen genannt, wieder aufgebaut werden. Die letzten großen Positionen im Fünf-Jahres-Plan stehen für die Jahre 2017 und 2018 mit der Sanierung des westlichen Mauerbereichs und der Nordostmauer der Burg an.
2008 hatte Jörg Haas, Gesellschafter der DevelopVisio Real Estate GmbH, das Restaurant auf den Ruinen der Burg Rolandseck erworben. 2010 hatte er bereits das Bogenfenster der Burg, das nur noch durch die Efeuberankung gehalten wurde, aufwendig saniert. Seit Juli wird die Gastronomie auf dem Rolandsbogen durch das Berliner Traditionsweinhaus Lutter & Wegner bewirtschaftet.