Jahresempfang der Wirtschaft in Rolandseck Mittelstand im Museum

ROLANDSECK · Die Wirtschaft im Kreis Ahrweiler hat gut lachen. Das liegt an Faktoren wie stabilem Konjunkturklimaindex, niedriger Arbeitslosenquote, hoher Gründungsaktivität, niedriger Insolvenzquote oder aber auch der enormen Signalwirkung, die von der Haribo-Ansiedlung ausgeht.

Unterhielt die Wirtschafter: Christoph Brüske.

Foto: Martin Gausmann

Die 300 Gäste, die der Einladung von Kreis, Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz und Kreishandwerkerschaft zum 15. Jahresempfang der Wirtschaft am Dienstagabend ins Arp Museum Bahnhof Rolandseck gefolgt waren, bogen sich jedoch aus einem anderen Grund vor Lachen. Comedian Christoph Brüske lehrte sie, was eine Krise ist und wie die Mittelständler lernen, damit umzugehen.

Nachdem gut die Hälfte der Gäste die Gunst der Stunde genutzt hatte, um vorab an einer Führung durchs Museum teilzunehmen, hießen Landrat Jürgen Pföhler und Museumsdirektor Oliver Kornhoff die illustre Schar aus Wirtschaft-, Politik-, Banken-, Kammer- und Verbands-Vertretern willkommen. "Der Mittelstand ist unbestritten nach wie vor das Rückgrat unserer Wirtschaft, der Jobmotor schlechthin", so Pföhler.

Die Kreisverwaltung unterstütze und flankiere mit Einrichtungen wie dem "SEK", dem Senior Experten Kreis, aber auch einer Servicestelle, die den Unternehmern helfe, im "Förder-Dschungel" den Überblick zu behalten. Neugründer können die Unternehmerschule besuchen, das Instrument des Genehmigungsmanagements zur Wirtschaftsförderung gewährleiste im Schulterschluss mit den Kommunen den reibungslosen Ablauf eines Verfahrens. "Seit 2008 haben wir dadurch mehr als 200 Millionen Euro Investitionsvolumen genehmigt", so der Landrat.

Neugierig auf die Großprojekte des Arp Museums im kommenden Jahr wollte Direktor Kornhoff machen. Zum einen wird die "Genese Dada - 100 Jahre Dada Zürich" im Fokus stehen. Auftakt bildet dabei am 14. Februar ein Museumsfest. "Dada, der Ausdruck eines Kindes, und damit die Berufung auf die Einfachheit, revolutionierte die Kunstwelt. Diese erste künstlerische Rebellion ist so aktuell wie vor 100 Jahren", so Kornhoff.

Mit den Holz-, Marmor- und Bronze-Skulpturen der 1975 verstorbenen Britin Barbara Hepworth zieht dann die Bildhauerei der Spitzenklasse ins Arp Museum ein. "Damit rückt unser Haus in die erste Liga auf." Und wer kennt sie nicht, die großformatige Skulptur von Henry Moore vor dem ehemaligen Bundeskanzleramt in Bonn? "Das wird 2017 das spektakulärste, teuerste und größte Projekt mit Moores? bis zu elf Metern großen Werken."

Dass Comedy auch Kunst ist, bewies dann Christoph Brüske, der sich der weltweiten Krisen annahm: ob Flüchtlinge oder FIFA, ADAC oder Abgas-Skandal, mal temperamentvoll, mal tiefsinnig. Beim Thema Dauer-Baustelle ging's genauso ums Bad Neuenahrer Twin wie um den Berliner Flughafen. Und das auch singend: "Das ist die Berliner Luft, Luft, Luft. Steckt die Kohle in die Gruft, Gruft, Gruft."

Die Pegida-Klatsche holte er lautstark raus zu Helene Fischers? "Atemlos": "Tatenlos an die Macht, schaut was Stumpfsinn aus uns macht." Als das Publikum sich schon die Lachtränen wischte, endete er seinen Rundumschlag mit einer Hommage an den "vom deutschen Kabarett sträflich vernachlässigten Kreis Ahrweiler": von A wie Asbeck bis G wie Gottschalk oder Güllebecken Grafschaft.