Freiluft-Kino Nicht alle sahen das Happy End
REMAGEN · Schon 20 Minuten vor dem eigentlichen Start legten sie los. "Schön, dat mer do sin", fanden die fünf Musiker von "J.Eu.'s Kellerband". Und auch die Freunde des Lebendigen Marktplatzes Remagen freuten sich über das Wiedersehen mit der Band.
"Als wir in unserer ersten Saison noch keinen Cent in der Kasse hatten, ist die Band ohne Gage hier aufgetreten", erklärte Rudolf Kluth vom veranstaltenden Verein. Seitdem ist "J.Eu.'s Kellerband" jedes Jahr wiedergekommen. "Die Atmosphäre und die freundliche Aufnahme" nannten Jürgen Jakoby, Hans-Willi Euskirchen, Werner Euskirchen, Dieter Scheffeler und Salva Torres als Gründe. Folk, Country, Kölsch-Rock und Oldies sind ihr Metier.
Die von ihnen gespielten Songs, von den Rolling Stones bis Marius-Müller-Westernhagen, gefielen den Fans, die den Abend auf der "Piazza" genossen. Die Gastronomen rund um den Marktplatz hatten überdachte Tische und Bänke aufgestellt, und die Strahler unter den Bäumen sorgten für stimmungsvolle Beleuchtung. "Wahnsinn, was sich hier entwickelt hat, wie die Anlieger mitziehen, die Wirte sich engagieren und alles zusammenwächst, seitdem wir angefangen haben, den Marktplatz zu beleben", freute sich Kluth, und auch, dass der Verein von sieben auf mittlerweile 45 Mitglieder angewachsen ist. Auch wenn der Marktplatz wegen des Wetters weniger "lebendig" war als bei vorherigen Veranstaltungen, war er zufrieden. Das galt auch für die Premiere, die am späteren Abend folgte: dem ersten Open-Air-Kino.
Dazu hatte der Verein einen Beamer besorgt, extra acht Lautsprecher zusätzlich auf dem Platz platziert und eine rund 2 mal 2,50 Meter große Leinwand aufgestellt, über die "Die oberen Zehntausend" mit Grace Kelly, Bing Crosby und Louis Armstrong flimmerte. Kluth: "Wir haben einen Film ausgesucht, der selten im Fernsehen zu sehen ist und der auch viel Musik bietet." Schade nur, dass Remagen nicht Südkalifornien ist und der Song "It never rains in Southern California" von "J.Eu.'s Kellerband" nicht nachwirkte. Zwar hatte die Band mit "Love is in the Air" für durchaus herzerwärmende Klänge gesorgt, aber Petrus hatte kein Einsehen.
Das Happy End des Films erlebten nur wenige Zuschauer, da viele wegen des einsetzenden Regens nach Hause gingen. Wer blieb, spendete Applaus, und eine Wiederholung der Freiluft-Filmschau ist nach Vereinsangaben möglich.
