Remagener Rheinhalle "Nix verstehn in Athen" - Morning-Show des Südwestfunks war vor Ort

REMAGEN · Die SWR3-Morning-Show gehört für Millionen von Hörern seit Jahren zum allmorgendlichen "Aufwachritual". Mit einer Mischung aus spontaner Stand-up comedy, grotesken Radiocomics, brüllend komischer Politsatire und auditivem Improvisationstheater hat das Moderatoren-Duo Michael Wirbitzky und Sascha Zeus längst Kultstatus erlangt.

 Michael Wirbitzky und Sascha Zeus in Remagen.

Michael Wirbitzky und Sascha Zeus in Remagen.

Foto: Martin Gausmann

Zur Freude von Spätaufstehern haben die Gewinner des Deutschen Radiopreises ("Beste Morgensendung") ihr morgendliches Gag-Feuerwerk zu einem abendfüllenden Programm ausgebaut. Nun gastierte man in Remagen.

Rund 750 Morning-Show-Jünger waren am Samstagabend in die Rheinhalle geströmt, um ihre Helden Peter Gedöns, Kathrin Vierthaler, Old Plapperhand, Wetterbauer Zeusinger oder Mikis Zementidis und Janis Komplizis aus "Nix verstehn in Athen" auf der Bühne zu erleben.

Kaum hatten die beiden Hauptdarsteller die Bühne betreten, um ihr kurzweiliges Kostüm- und Perückenfestival zu starten, wackelte die Rheinhalle. So schlüpfte Zeus gleich zu Beginn in seine Paraderolle des nörgelnden Peter Gedöns aus Bonn, um in breitem rheinischen Dialekt über Gott und die Welt herzuziehen und seinen Widerpart mit immer neuen Schimpfnamen ("Du Raumteiler", "Du Druckspüler", "Du Türstopper") zu überziehen.

Auch Kathrin Vierthaler ließ ihren Schimpftiraden freien Lauf und brillierte mit der Verwechslung von Begrifflichkeiten und Fremdwörtern. "Wirby" kümmerte sich um die Überalterung der Gesellschaft und machte ein paar nicht gerade mehrheitsfähige Vorschläge. Außerdem erklärte er, wie er das Müllproblem auf dem Mount Everest beseitigen will. Und Zeus machte klar, warum er niemals zwei Unterhosen zum Preis von einer haben will.

Ob Pferdefleischskandal, schummelnde Griechen und gammelige Bio-Eier - die beiden schienen alles und jeden aufs Korn zu nehmen. Neben gut abgehangenen Schoten und zündenden Kalauern machten sie auch vor aktuellen Ereignissen nicht halt. So musste das Phantomtor von Stefan Kießling in Hoffenheim ebenso dran glauben wie die Pkw-Maut für Ausländer.

Zeus und Wirbitzky bewiesen auch in Remagen, dass sie den Mund beileibe nicht zu voll genommen hatten: Der Besuch der zweistündigen Show bot dem Publikum nämlich hoch dosierten Blödsinn pur. Der Besuch des Witzspektakels deckte zudem mühelos den täglichen Bedarf an lebenswichtigen Humor-Vitaminen und Scherzen.

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