Wallfahrt in der Region Pilger feiern Klein-Apollinaris-Fest in Remagen

Remagen · Zahlreiche Gläubige sind zum Klein-Apollinaris-Fest nach Remagen gepilgert. Alle wollten sich mit der silbernen Reliquien-Büste, dem sogenannten heiligen Haupt, segnen lassen.

 Segen mit der Apollinaris-Reliquie in der Remagener Wallfahrtskirche.

Segen mit der Apollinaris-Reliquie in der Remagener Wallfahrtskirche.

Foto: Martin Gausmann

Mit Gebeten, Gottesdiensten und Gemeinschaft haben am Wochenende die Remagener nebst Pilgern aus Nah und Fern das Klein-Apollinaris-Fest in der Remagener Sankt-Apollinaris-Kirche gefeiert. Gestaltet von der auf dem Apollinaris-Berg ansässigen „Gemeinschaft der gekreuzigten und auferstandenen Liebe“ zogen die Gottesdienste dermaßen viele Besucher an, dass der Platz in der Kirche an beiden Tagen eng wurde. Alle wollten sich mit der silbernen Reliquien-Büste, dem sogenannten heiligen Haupt, segnen lassen, was zu langen Wartezeiten nach den Gottesdiensten führte.

Pater Bartholomé van Oudheusden, Rektor der Wallfahrtskirche, brachte es mit einem Zitat während seiner Predigt am Samstagabend auf den Punkt: „Klein Apollinaris ist kurz, aber kräftig.“ Ruhig hatte das Fest begonnen. Die Gläubigen strömten langsam in das Gotteshaus, es wurde der Rosenkranz gebetet und wer wollte, konnte die Beichte ablegen.

Im feurigen Rot, das typisch ist für Märtyrerfeste, stiegen zu Beginn des Gottesdienstes die Priester in die Krypta hinab, um die Reliquien des Heiligen aus dem Sarkophag zu erheben. Auf rotem Samt im linken Teil des Altarraums drapiert, schaute die Büste in die Gemeinde hinein. In Anlehnung an das gehörte Matthäus-Evangelium hob Pater Bartholomé seine Predigt mit den Worten an: „Auch der heilige Apollinaris ist ein Menschenfischer, denn er hat Sie gerufen.“ Was würde Apollinaris heute den Menschen sagen, fragte sich der Geistliche im weiteren Verlauf seiner Predigt: „Bitte ehrt mich nicht zu viel, es geht vor allem darum, dass wir Christus begegnen.“

Diesen identifizierte van Oudheusden mit dem Licht, das dem Volk Israel nach den verlesenen Worten des Propheten Jesaja in der Dunkelheit aufgeht. „Wir haben das Licht in uns durch die Taufe, das Licht des Auferstandenen. Ob Sie wollen oder nicht, ob Sie es spüren oder nicht. Es ist in uns.“

Doch sei dieses Licht durch Gleichgültigkeit, Streit und Zank in Gefahr. Dagegen gelte es einen Akt des Widerstands zu setzen: „Der Angst widersagen, der Hoffnungslosigkeit, der Lieblosigkeit.“ Dazu sollen die Gläubigen die Kraft Christi in Anspruch nehmen, aber auch das eigene Handeln nicht vergessen. Gebete und Sakramente seien die Stärkung auf diesem Weg. Zum Schluss nahm der Prediger noch das letztjährige Motto der großen Wallfahrt „Mir geschehe nach deinem Wort“ zum Anlass, auf die Gottesmutter zu schauen, die in ihrer Vollendung als Heilige auch den Gläubigen zum Glaubensbekenntnis führen kann: „Ich gehöre dem Licht Gottes.“

Stand am Abend besonders die moderne Musik der Gemeinschaft im Fokus der Gottesdienstgestaltung, so gehörte die Festmesse am Sonntag dem Apollinarischor. Nach den Gottesdiensten, die mit dem Segen durch das Haupt schlossen, lud die Klostergemeinschaft in ihre Räumlichkeiten zur Begegnung ein. In geselliger Atmosphäre durfte man dort den Abend, respektive Nachmittag ausklingen lassen. Den Sonntag rundete eine Pilgerandacht ab, bevor der Heilige in der Dämmerung wieder an seinen Ruheort gebracht wurde, den er erst zu Beginn der großen Wallfahrt am 26. Juli erneut verlassen wird.

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