Ahrweiler Kreistag Politiker wollen kreiseigene Wohnungsbaugesellschaft prüfen lassen

Kreis Ahrweiler · Im Kreis Ahrweiler soll die Gründung einer kreiseigenen Wohnungsbaugesellschaft soll geprüft werden. Das beschloss der Kreistag einstimmig auf Antrag der SPD. Darüber hinaus soll sich der Kreis mehr als bisher um zukunftsgerechtes und bezahlbares Wohnen kümmern.

Fraktionschef der SPD im Ahrweiler Kreistag: Christoph Schmitt.

Fraktionschef der SPD im Ahrweiler Kreistag: Christoph Schmitt.

Foto: Martin Gausmann

Die Entscheidung für den Antrag der SPD-Fraktion im Ahrweiler Kreistag fiel einstimmig aus: Der Kreis soll sich stärker um zukunftsgerechtes und bezahlbares Wohnen kümmern. Außerdem soll geprüft werden, ob es sinnvoll ist, eine kreiseigene Wohnungsbaugesellschaft zu gründen. „Das Thema ist aktueller denn je im Kreis Ahrweiler“, begründete SPD-Fraktionsvorsitzender Christoph Schmitt den Antrag bei der Sitzung in der Remagener Rheinhalle. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die Flut un ihre Folgen sowie auf gestiegene Mieten und Heizkosten. Es geht in dem Antrag um die Förderung neuer integrativer, generationenübergreifender, gemeinschaftlicher und bezahlbarer Wohnformen. Auch im Hinblick auf den Wiederaufbau gewinne das Thema zunehmend an Bedeutung, ergänzte Landrätin Cornelia Weigand (parteilos), denn damit gingen sowohl Herausforderungen wie auch Chancen einher.

Der Wiederaufbau sei eine Chance, zukunftsorientierte Wohnangebote zu schaffen, so Schmitt. Das gesamte Kreisgebiet soll betrachtet und die unterschiedlichen sozialräumlichen Strukturen berücksichtigt werden. Eine zentrale Rolle komme dabei den Kommunen zu, doch der Kreis solle künftig eine stärker koordinierende Funktion einnehmen.

Skepsis bei den Fraktionen

Die SPD will auch prüfen lassen, ob eine Wohnungsbaugesellschaft unter Beteiligung der Kommunen und weiterer lokaler Akteure sinnvoll sei. Hier schlug Landrätin Weigand jedoch vor, zunächst mit den hauptamtlichen Bürgermeistern zu sprechen, um deren Einschätzung zu erfahren. Auch Wolfgang Schlagwein (Grüne) war skeptisch, was eine Wohnungsbaugesellschaft auf Kreisebene betrifft und sah dies eher als Aufgabe der Kommunen. Bad Neuenahr-Ahrweiler etwa denke seit Jahren schon über eine eigene Wohnungsbaugesellschaft nach.

Großen Bedarf sieht FDP-Fraktionschef Ulrich van Bebber, der auch Vorsitzender der Lebenshilfe im Kreis ist, bei Menschen mit Beeinträchtigungen. Doch eine Wohnungsbaugesellschaft sei nicht Aufgabe des Kreises und überfordere den Kreis auch. Dennoch plädierte er für eine ergebnisoffene Prüfung.

Hans-Josef Marx (FWG) fand es ebenfalls nicht zielführend, eine Wohnungsbaugesellschaft auf Kreisebene zu gründen, das sei vielmehr Aufgabe der Kommunen. Wohingegen Michael Korden (CDU) der Ansicht war, eine gemeinsame Wohnungsbaugesellschaft von Kreis und kreisangehörigen Kommunen können durchaus sinnvoll sein, denn viele kleinere Dörfer seien allein viel zu schwach, um das Thema anzugehen. Hier könne der Kreis eine koordinierende Funktion einnehmen. Allerdings sei in der gegenwärtigen finanziellen Situation des Kreises auf absehbare Zeit kein Raum für freiwillige Leistungen vorhanden.

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