Zu wenig Kita-Plätze Das Kripper Pfarrheim wird zum Kindergarten

Remagen-Kripp · 75 Kinder sollen ab September im Kripper Pfarrheim vorübergehend unterkommen. Die Stadt Remagen will das Gebäude von der Kirche anmieten.

Das Pfarrheim in Kripp soll vorübergehend als Kindergarten genutzt werden, das plant die Stadtverwaltung.

Das Pfarrheim in Kripp soll vorübergehend als Kindergarten genutzt werden, das plant die Stadtverwaltung.

Foto: AHR-FOTO

Wenn neue Kindergartenplätze dringend geschaffen werden müssen, kann das der Beleg dafür sein, dass eine Stadt besonders attraktiv für junge Familien ist. In Remagen gibt es derzeit die Überlegung, das Pfarrheim in Kripp anzumieten, um dort zumindest vorübergehend Platz für 75 Kindergartenkinder zu schaffen. Das ist dringend notwendig, denn die vorhandenen beiden Kripper Kindergärten mit zusammen mehr als 200 Plätzen sind voll belegt. Der Haupt- und Finanzausschuss stellte jedenfalls außerplanmäßig rund eine Viertelmillion Euro dafür bereit. Der Rat muss aber noch zustimmen. Das Pfarrheim wird von der Kirche nicht mehr genutzt, sondern steht derzeit Vereinen als Treff zur Verfügung.

75 Kindergartenplätze fehlen aktuell im südlichsten Remagener Stadtteil. Perspektivisch ist der Bau einer neuen Kindertagesstätte am Freizeitbad Remagen geplant, die dann den Bedarf an Kindergartenplätzen auch im nahe gelegenen Kripp mit abdecken soll. „Um jedoch zeitnah fehlende Kindergartenplätze auszugleichen, möchte die Verwaltung das katholische Pfarrheim in Kripp mieten und dort eine temporäre Kindertagesstätte einrichten“, erklärte Remagens Bürgermeister Björn Ingendahl (parteilos) dem Haupt- und Finanzausschuss. Bereits während eines Wasserschadens in der Kindertagesstätte „Pusteblume-Löwenzahn“ im vergangenen Jahr habe das Pfarrheim als Ausweich-Kindertagesstätte gedient.

Eine Leitungs- und fünf Erzieherstellen

Aufgrund der Größe und der Gegebenheiten vor Ort ist angedacht, die temporäre Kindertagesstätte mit zunächst 40 Kindern im Ü2-Bereich zu betreiben. Personell müssten eine Leitungs- sowie fünf Erzieher-Stellen geschaffen werden. Das alles soll ziemlich schnell gehen: Eine Inbetriebnahme ist nämlich bereits für September dieses Jahres geplant. „Um das Pfarrheim als Kindertagesstätte umzurüsten, müssen einige bauliche Veränderungen durchgeführt werden. So gilt es, den Sanitärbereich sowie die Küche kindgerecht umzugestalten“, erläuterte die Verwaltung. Außerdem müssten die geltenden Unfallverhütungsvorschriften umgesetzt werden, was ebenfalls einige bauliche Veränderungen mit sich bringe. „Die Aufwendungen hierfür belaufen sich auf schätzungsweise 100.000 Euro“, so die Schätzung der Remagener Bauverwaltung. Hinzu kommen Kosten für die Anschaffung von Mobiliar und Spielgeräten in Höhe von etwa 50.000 Euro. Den Mietzins für das Pfarrheim hat die Kirchengemeinde mit acht Euro pro Quadratmeter im Monat angesetzt. Heißt: Die Stadt hat monatlich 1600 Euro zu überweisen.

Grünen Licht gab es bereits vom Landesjugendamt sowie vom Kreisjugendamt Ahrweiler. Die temporäre Kindertagesstätte soll das „Grundgerüst“ der neuen Kindertagesstätte am Freizeitbad Remagen bilden, so dass bei deren Fertigstellung das Personal, das Mobiliar oder auch das der Betriebsführung zugrundeliegende Konzept übernommen werden.

Schnellstmöglich Aufträge erteilen

Um die Kita zum neuen Kindergartenjahr – das wäre der 1. September - eröffnen zu können, müssten schnellstmöglich Aufträge erteilt werden, mahnte die Verwaltung zur Eile. Der Haupt- und Finanzausschuss befürwortet die Einrichtung einer temporären Kita im Pfarrheim in Kripp. Nun steht die Verwaltung vor der schwierigen Aufgabe, rar gewordenes Personal für die neue Kita zu finden.

Mit dem neuen Dekan des Pastoralen Raums Sinzig haben laut Ingendahl bereits Gespräche stattgefunden. Demnach könne die Stadt die Räume vorerst mieten. Ob das Gebäude später an die Stadt verkauft wird, um dort beispielsweise einen Dorftreff zu installieren, sobald die neue Kita am Freibad errichtet ist, bleibt abzuwarten.

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