Malerische Hommage aus Remagen Remagener Künstler malt den Kosmonauten Sigmund Jähn

Remagen · Eberhard Marx hat den im Jahr 2019 verstorbenen DDR-Kosmonauten Sigmund Jähn gemalt. Nicht nur das: Der Remagener brachte sein Gemälde in die Deutsche Raumfahrtausstellung in Morgenröthe-Rautenkranz.

  Sigmund Jähn im Raumanzug: Eberhard Marx hat sich mit dem Bild nach eigenen Worten die Trauer um den Kosmonauten „von der Seele gemalt“.

Sigmund Jähn im Raumanzug: Eberhard Marx hat sich mit dem Bild nach eigenen Worten die Trauer um den Kosmonauten „von der Seele gemalt“.

Foto: Hildegard Ginzler

Wenn aller guten Dinge drei sind, heißt das beruflich für Eberhard Marx aus Remagen, dass er als Designer, Maler und Grafiker arbeitet. Fokussiert man seine Malerei und darin das Motiv Raumfahrt, so kommt es zahlenmäßig ebenfalls hin. Sein drittes Gemälde in Reihenfolge zum Thema Raumfahrt ist nämlich das Konterfei von DDR-Kosmonaut Sigmund Jähn, ein Hochformat, 60 mal 80 Zentimeter und wie stets, wenn Marx den Pinsel in die Hand nimmt, versiert in Öl auf Leinwand gebannt.

Zum 100. Geburtstag von Wernher von Braun fertigte er dessen Porträt, angeregt durch den Raketenexperten Olav Pryzibilski. Es zierte zehn Gedenkmappen, die 2012 mit dem Weltraumfrachter ATV-3 „Edoardo Amaldi“ die Internationale Raumstation ISS ansteuerten. Zwei Jahre und 24.000.000 Flug-Kilometer später kehrten die von der ISS-Besatzung signierten Mappen zur Erde zurück. Mit seinem Bekannten Volker Schmid, Projektmanager beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Bonn, überlegte Marx: „Machen wir doch was für den Gerst“. Denn allgemein wurde Alexander Gerst dank seiner kommunikativen und freundlichen Art als „ein Glücksfall für die Raumfahrt“ empfunden. Der in Künzelsau geborene Geophysiker und Astronaut verbrachte 2014 als Wissenschaftsastronaut und Flugingenieur sechs Monate auf der Internationalen Raumstation ISS. Ihm verlieh die Stadt Künzelsau am 9. Mai 2015 die Ehrenbürgerwürde und widmete ihm die Ausstellung „Helden. Unsere Elf im All“. Zur Eröffnung war Eberhard Marx mit seinem Ölgemälde von Gerst hoch willkommen.

Vor Kurzem ist er ins Erzgebirge nach Morgenröthe-Rautenkranz gefahren, Geburtsort des Kosmonauten Jähn. Marx übergab dort das naturgetreu gelungene Gemälde Jähns, „als Leihgabe an die Deutsche Raumfahrtausstellung“. So heißt die Dauerausstellung zu Raumfahrt und Weltraumforschung, welche das Dorf unterhält. Ein starker Impuls führte zum Bild von Sigmund Jähn. Marx, der in Dresden geboren wurde, hat ihn persönlich gekannt und war stets berührt von „seiner Herzlichkeit und Bescheidenheit“. Dabei hatte der Vogtländer eine Bilderbuchkarriere hingelegt.

„Als Sigmund Jähn 2019 gestorben ist, hat mich das tief getroffen“, sagt Marx. „Er war der erste Deutsche im All und ist General gewesen, mehr geht nicht an Emporkommen“. Auf die Trauer reagierte er mit seiner Kunst. „Es war mir ein Bedürfnis, ihn zu malen.“ Festgehalten hat er Jähn im Raumanzug und mit Biografie relevanten Beigaben. Dazu zählt das Sandmännchen. Es war 1978 mit an Bord der Sojus 312 und zwar in einem eigens dafür angefertigten Raumanzug.

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