Remagen Sicher auch durch enge Gassen - Feuerwehrmänner legen Führerscheinprüfung ab

REMAGEN · Im Ernstfall muss es ganz schnell gehen, und da kommt dem Ausrücken und Fahren der Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr eine besondere Bedeutung zu. Aber nicht jeder kann und darf die schweren und großen Fahrzeuge, die mit hoher Geschwindigkeit, Blaulicht und Martinshorn durch zum Teil enge Gassen gesteuert werden müssen, auch fahren.

 Den Feuerwehr-Führerschein erwarben die Wehrleute in Kripp.

Den Feuerwehr-Führerschein erwarben die Wehrleute in Kripp.

Foto: Martin Gausmann

In Remagen wurde nun - erstmalig in der Region - ein Kursus zum Erwerb des "Feuerwehr-Führerscheins" abgehalten. Als Ausbilder fungierten der Remagener Ortsvorsteher Walter Köbbing, selbst versierter Kraftfahrer, und zwei Polizeibeamte. "Problem in den vergangenen Jahren war, dass die jungen Wehrkameraden mit dem normalen Führerschein der Klasse B die Einsatzfahrzeuge über 3,5 Tonnen Gesamtgewicht nicht fahren dürfen", erklärte Remagens Wehrführer Michael Zimmermann.

Ein schwieriger Umstand, denn selbst die gängigen Löschfahrzeuge bei den Ortswehren liegen schon bei einem Mindestgewicht von 6,5 Tonnen. Der Gesetzgeber hat das Dilemma erkannt: Seit vergangenem Herbst ist in Rheinland-Pfalz eine Verordnung in Kraft, die eine unkomplizierte Ausbildung ohne speziellen Fahrlehrer zum Erwerb des "Feuerwehr-Führerscheins" vorsieht.

In Remagen konnten als Ausbilder Ortsvorsteher Walter Köbbing und die beiden Polizeibeamten Harald Fölsch und Gerold Gadsch gewonnen werden. Wehrmänner aus Oberwinter, Kripp und Unkelbach wurden geschult und in zahlreichen Praxisstunden mit dem Umgang der schweren Fahrzeuge vertraut gemacht.

Am Gerätehaus in Kripp übergaben Remagens Bürgermeister Herbert Georgi und Wehrchef Michael Zimmermann nun die Fahrerlaubnisse. Besonderer Dank galt den Ausbildern, die viel Freizeit geopfert hatten, um ihre Schützlinge fit für den Ernstfall zu machen. Zimmermanns Vorstellung: Jedes Jahr soll nun ein Kursus stattfinden, um viele Wehrangehörige in die Lage zu versetzen, bei Einsätzen die Fahrzeuge auch zu steuern. Mit einem schäumenden gelben Getränk wurde auf die neuen Führerscheine angestoßen.

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