Soziale Einrichtung Lisa Sozialkaufhaus in Remagen ist eine Erfolgsgeschichte

REMAGEN · Das Sozialkaufhaus in Remagen Lisa feiert sein zehnjähriges Bestehen und erhält die Ehrenurkunde des Kreises. Bis zu 200 Besucher kommen täglich in das Möbelhaus.

Der Laden für Integration und soziales Engagement gegen Armut in Remagen – kurz LISA – bietet preisgünstig Möbel, Hausrat, Elektroartikel, Textilien, Spielsachen und Bücher aus Zweiter Hand an. Darüber hinaus bietet das Gemeinschaftsprojekt der Caritas-Werkstätte „St. Elisabeth“ Sinzig und des Caritasverbandes Rhein-Mosel-Ahr Langzeitarbeitslosen und Menschen mit Behinderung die Möglichkeit, durch einen Job am Arbeitsleben teilzuhaben. Jetzt feierte das Sozialkaufhaus sein zehnjähriges Bestehen.

„Was hier in zehn Jahren aufgebaut und geleistet wurde, ist mehr als beachtlich“, lobte der Leiter der Caritas Werkstätten, Frank Zenzen, der allen Mitarbeitern und Helfern dankte. Das unterstrich auch Bürgermeister Herbert Georgi: „LISA ist eine Bereicherung für die Stadt und ein überaus erfolgreiches Unternehmen.“ Und: „Ohne Sie hätten wir wohl auch die Flüchtlingskrise nie so gut in den Griff bekommen“, betonte der Bürgermeister.

So hätten die Mitarbeiter bei den Haushaltsauflösungen gezielt nach Dingen Ausschau gehalten, die für Flüchtlinge benötigt worden seien. Richard Stahl, Geschäftsführer des Caritasverbandes Rhein-Mosel-Ahr, hob die sehr gute Zusammenarbeit mit den Werkstätten und das Engagement der Mitarbeiter, die mit Herzblut dabei seien, hervor. Er dankte nicht zuletzt auch den Partnern Jobcenter und Arbeitsagentur, die dem Kaufhaus Vertrauensvorschuss gegeben und Gestaltungsfreiheit gewährt hätten.

„Die Idee, gebrauchte und gespendete Möbel, Haushaltswaren und Kleider zu günstigen Preisen weiterzuverkaufen, hat sich rasch zum Erfolgsschlager entwickelt“, betonte der Kreisbeigeordnete Horst Gies. Tatsächlich war der ursprünglich in Bad Breisig eröffnete Laden bereits nach fünf Jahren zu klein geworden, so dass ein Umzug in wesentlich größere Räume in Remagen erfolgte. Gies erinnerte daran, dass der Kreis Ahrweiler das Projekt damals mit insgesamt 260 000 Euro unterstützt habe. „Das war gut angelegtes Geld, wie wir heute sehen können“, betonte der CDU-Landtagsabgeordnete. Denn täglich besuchten durchschnittlich bis zu 200 Kunden aus dem gesamten Kreis Ahrweiler das Sozialkaufhaus.

Der Verkauf von Second-Hand-Produkten wirke der Wegwerfgesellschaft entgegen. Schließlich wies der Kreisbeigeordnete darauf hin, dass LISA behinderten Menschen einen Arbeitsplatz biete. „Die Schaffung von alternativen Arbeitsmöglichkeiten ist ein wichtiger Baustein des vom Kreistag beschlossenen Teilhabeplanes“, so Gies, der in Anerkennung des herausragenden sozialen Engagements zum Wohle der Bürger dem Leiter des Kaufhauses, Christoph Hüging, die Ehrenurkunde des Kreises überreichte.

Auch Franz Josef Bell, Geschäftsbereichsleiter Arbeit der Caritas Alten- und Behindertenhilfe, bezeichnete LISA als Leuchtturmprojekt. Mit 23 Mitarbeitern würden drei Haushaltsauflösungen pro Woche durchgeführt und das erwirtschaftet, was für den Betrieb benötigt werde. Zum Erfolge trage nicht zuletzt dazu bei, dass kein Gegenstand länger als zwei Wochen im Laden verweile. „So stehen immer neue Artikel bereit. Es wird also kein Gerümpel verkauft“, betonte Bell.

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