Rolandsbogen in Remagen Stahlnetze sollen die Mauer sichern

ROLANDSECK · "Die alte Burgmauer sollte ohnehin ab dem Frühjahr saniert werden." Das sagte Jörg Pierdzig von der Eigentümergemeinschaft Develop-Visio GmbH aus Bonn am Mittwoch vor dem Expertentermin mit Architekt, Statiker, Landesamt für Geologie und Bergbau und der Bauaufsicht des Kreises am Rolandsbogen.

Die Maßnahme sei ab März geplant gewesen und sollte zum Jahresende abgeschlossen sein. Dafür seien etwas mehr als 400 000 Euro veranschlagt worden. Wegen der Bedeutung des Rolandsbogens als deutsches Kulturdenkmal hatten der Bund und das Land Rheinland-Pfalz eine Förderung von 80 Prozent der Kosten zugesagt.

Der Einsturz der Mauer samt Treppenpodest werde die ganze Sache natürlich verteuern. Pierdzig: "Ohne zusätzliche Fördermittel wird uns ein hoher wirtschaftlicher Schaden entstehen." Er werde jetzt erneut das Gespräch mit den Fördergebern suchen.

In Sachen Einsturz sei die Ursachenforschung noch nicht abgeschlossen. Ausgegangen werde immer noch von dem Rohrbruch im Dezember und starken Niederschlägen in Verbindung mit Frost. Der Erddruck auf die Mauer sei groß gewesen, wodurch die Statik gelitten habe. Die Mauer habe sich aber nicht von jetzt auf gleich, sondern nach und nach bewegt, ehe sie dann eingestützt sei.

Im Gespräch mit den Experten, die am Mittwoch auch Bohrkerne für Bodenuntersuchungen gezogen hatten, kamen als erste Sicherungsmaßnahmen Stahlnetze an der Mauer ins Gespräch. Nur dann könne auf dem Weg aufgeräumt werden. Pierdzig: "Wir setzen uns jetzt mit Firmen in Verbindung, die solche Netzte herstellen und installieren." Dafür seien für Anfang nächster Woche unter anderem Gespräche mit einem Statiker geplant.

Piedzig werde "ein Konzept über die weiteren Sicherungsmaßnahmen an der Stützwand erstellen lassen und dann der Kreisverwaltung vorlegen", hieß es gestern aus dem Kreishaus. Zudem sehe das Landesamt für Geologie und Bergbau keine Gefahr, dass Erd- und Steinmaterial auf den unterhalb liegenden öffentlichen Verkehrsraum stürze.

Als alternativen Aufgang zum Plateau, auf dem sich neben dem Restaurant auch eine Dependance des Remagener Standesamtes befindet, wurde seitens der Experten die Errichtung einer Behelfstreppe in Erwägung gezogen. Pierdzig: "Dafür brauchen wir dann die Freistellung des Kreises." Diese Treppe sei die Voraussetzung dafür, dass das Restaurant wieder öffnen könne und der Rolandsbogen als Aussichtspunkt wieder frei zugänglich sei.

Den geplanten Saisonstart der Gastronomie an Aschermittwoch werde es wohl nicht geben. "Alles hängt davon ab, wie schnell die Stahlnetze hergestellt, geliefert und montiert werden können", sagte Pierdzig nach dem Expertengespräch dem GA. "Wir wünschen uns alle eine schnelle Lösung." Aber auch die Ergebnisse der Bodenuntersuchung durch ein Ingenieurbüro müssten abgewartet werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort