Biografie von Karl-Heinz Güttes Stifter aus Oberwinter legt seine Erinnerungen vor
Remagen · Karl-Heinz Güttes aus Oberwinter hat in seinem Leben viel bewegt. Unter anderem gründete er einst eine Jugendhilfe-Stiftung. Nun veröffentlicht er seine Biografie. Der Titel lautet „Vom Penning zum Stifter“.
Wenn er aus seinem Leben erzählt, hört Karl-Heinz Güttes oft: „Das muss man unbedingt festhalten.“ Manche schürfen weiter, wollen alles erfahren. „Von der Nabelschnur bis zum heutigen Tag“, scherzt er, der nach einem Jahr „strengster Arbeit“ nun seine an Lokalkolorit reiche Biografie vorlegt: „Vom Penning zum Stifter“, erzählt von Karl-Heinz Güttes und aufgezeichnet von Journalist Stephan Lüke. Der Untertitel lautet: „Unser Leben und meine Erinnerungen an Rolandseck und die Welt“.
Denn sein Leben teilt Güttes, 1941 in Bad Godesberg geboren, in Rolandseck groß geworden und dann in Oberwinter lebend, mit Ehefrau Hildegard, seit sie sich an Weiberfastnacht 1969 kennenlernten. Polterabend wurde auf der Terrasse des Bahnhofs Rolandseck gefeiert, mit „Bahnhofsretter“ Johannes Wasmuth unter den Gästen, und die Goldene Hochzeit ebenfalls. Das Ja-Wort gaben sie sich an einem historisch nicht minder bedeutsamen Ort, auf der Insel Nonnenwerth. 1984 waren sie das Prinzenpaar in Oberwinter, wo sie auch 55 Jahre lang einen Weinhandel betrieben.
Der Großvater war Bahnhofsvorsteher in Rolandseck
Dass Güttes viel Prominenz aus Kultur, Politik und Sport kennt, liegt am Bezug zum berühmten Rolandsecker Bahnhof, nahe dem er aufwuchs, am Berufsweg und nicht zuletzt am Verein Restless Legs, den er als Betroffener 1999 gegründete. Beim Restless Legs Syndrom (RLS) – Deutsch: Syndrom der ruhelosen Beine – handelt es sich um eine Erkrankung des Nervensystems.
Großvater Peter Schonauer war Bahnhofsvorsteher in Rolandseck. Vor dem Zweiten Weltkrieg brachte er es fertig, für 200 Kollegen einen Sonderzug nach Sizilien aufs Gleis zu setzen. Von ihm habe er das Organisationstalent geerbt, glaubt Güttes. Er wechselte von der Post ins Bundesamt für Zivilschutz, wurde 1972/73 im Bundesinnenministerium mit der Teilabwicklung der Olympischen Spiele in München beauftragt und war von 1975 bis 2000 unter anderem Rechnungsprüfer im Gesundheitsministerium.
Unterstützung für Kinder und Jugendliche
Früh vaterlos durch den Krieg, berichtet er dennoch von der schönen Kindheit. Mit den Nachbarkindern tollte er herum. Geschäftstüchtig verkauften die Kleinen Altmetall und Lumpen an einen Schrotthändler. Als derart auch eine Glocke für die katholische Kirche in Oberwinter finanziert wurde, erhielt Güttes den Spitznamen „Penning“.
Das Ehepaar blieb kinderlos. Zutiefst davon überzeugt, dass junge Menschen jede Hilfe verdienen, unterstützte es über Jahrzehnte Einrichtungen zum Kindeswohl und gründete unter der Bürgerstiftung Bonn die „Hildegard und Karl-Heinz Güttes Stiftung – Stiftung Jugendhilfe für Bildung und Erziehung“.
Pommes für Hannelore Kohl
Von all dem ist zu lesen, und auch, wie das Silberne Lorbeerblatt für Spitzensportler erwirkt und Hannelore Kohl mit Pommes beglückt wurde.
Besonders interessant ist der Villen- und Hotelrundgang an der „Rheinischen Riviera“ – teils mit Schilderungen aus unveröffentlichten Manuskripten.