Statt Miete Studenten bieten ihre Unterstützung in Remagen an

Remagen · Die Mitglieder des Runden Tischs Seniorenarbeit in Remagen informieren sich über das Projekt "Wohnen für Hilfe". Studenten bieten ihre Hilfe an.

 Die Teilnehmer des Runden Tischs Seniorenarbeit.

Die Teilnehmer des Runden Tischs Seniorenarbeit.

Foto: E. T. Müller

Generationen sollen zusammenfinden und beide Seiten dadurch profitieren. Das sieht das Projekt "Wohnen für Hilfe" vor, das auch Thema beim "Runden Tisch" von Hauptamtlichen in der Seniorenarbeit in Remagen gewesen ist. Dreimal im Jahr tagt dieser. Bei der jüngsten Zusammenkunft, zu der Mechthild Haase vom Projekt "Leben und Älterwerden in Remagen mitgestalten" und Eva Etten von der Stadtverwaltung Remagen ins Remagener Rathaus eingeladen hatten, standen Vernetzung und Austausch an erster Stelle. Zudem stellte Anne Dommershausen vom Studierendenwerk Koblenz das Projekt "Wohnen für Hilfe" vor.

Entsprechend des Konzepts von "Wohnen für Hilfe" überlassen ältere Menschen, Alleinstehende und Familien Studierenden dabei mietfrei Wohnraum. Die Studierenden wiederum leisten im Gegenzug vereinbarte Hilfen im Alltag, unterstützen beispielsweise bei der Haus- und Gartenarbeit oder Kinderbetreuung. In Koblenz hat das Projekt vor etwa drei Jahren seinen Anfang genommen, und es wird laut Caritas nun auch schon mehr als ein Jahr in Remagen erfolgreich praktiziert.

"Die Arten der Hilfe, die Studierende leisten, sind ganz vielfältig. Sie kümmern sich um den Garten, erledigen kleinere Reparaturarbeiten im Haus, gehen einkaufen, passen auf die Kinder auf oder leisten alleinstehenden Menschen Gesellschaft", erklärte Anne Dommershausen. Von den Tätigkeiten ausgeschlossen seien Pflegeleistungen, da diese in professionelle Hände gehörten.

Die statt Miete zu leistende Arbeit sei geregelt und überschaubar. Als Faustformel gelte, dass Studierende pro Quadratmeter zur Verfügung gestellter Wohnfläche eine Stunde Hilfe pro Monat ableisten. Ihre Leistung bleibt auch bei größeren Räumen auf maximal 25 Stunden begrenzt. Die jungen Erwachsenen zahlten zwar keine Miete, müssten aber für die anfallenden Nebenkosten aufkommen. Die Wohnpartner sollen auch menschlich miteinander harmonieren. Deshalb spricht Anne Dommershausen zunächst mit den potenziellen Wohnraumgebern, sieht sich die Räumlichkeiten an und erfragt die Wünsche und Erwartungen mit Hilfe eines Fragebogens. Auch bei den Studierenden, die sich bei ihr bewerben, sei eine umfangreiche Abfrage und ein persönliches Gespräch Voraussetzung. Sie vermittele deshalb auch keine Studierenden, die sich nur aus purer Wohnungsnot bei ihr bewerben, jedoch kein wirkliches Interesse hätten, sich auch menschlich auf die Wohnpartnerschaft einzulassen. Das gelte auch für die Wohnraumgeber. "Sie müssen Freude daran haben, sich mit einem jungen Menschen zu umgeben", sagte Dommershausen, die auch nach der Vermittlung als Ansprechpartnerin zur Verfügung steht.

Vom Runden Tisch dankten auch Gisela Dröge von der Seniorenresidenz Curanum, Uwe Moschkau vom Diakonischen Werk, Uta Vogel und Ilhana Rascic vom Pflegestützpunkt Remagen-Sinzig, Petra Münch vom Hospizverein Rhein-Ahr, Marianne Schramm vom AKS ambulanter Pflegedienst, Ralph Seeger vom SKFM und Beate Waldner-Brenner vom EUTB Remagen Anne Dommershausen, dass sie ihnen das Projekt "Wohnen für Hilfe" auf anschauliche Weise nähergebracht habe.

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