Jahrhundertealte Tradition Tausende Pilger zur Apollinariswallfahrt in Remagen erwartet

REMAGEN · Bald steht die Stadt Remagen wieder im Zeichen der Apollinariswallfahrt. Die Wallfahrt, zu der Tausende von Pilgern erwartet werden, startet am kommenden Samstag, 21. Juli, und steht unter dem Motto „Die Freude am Herrn ist meine Stärke“.

Seit Jahrhunderten pilgern Menschen zum Apollinarisberg, um den heiligen Apollinaris zu ehren und seine Fürsprache zu erbitten. Höhepunkt im Jahresverlauf ist die zweiwöchige Apollinariswallfahrt, die in diesem Jahr am Samstag, 21. Juli, beginnt und unter dem Leitgedanken „Die Freude am Herrn ist meine Stärke“ steht. Dieses Motto soll den Blick auf eine innere Freude richten, die Stärke für ein erfüllendes Leben bietet.

Vom Mittelalter bis zur französischen Revolution waren es die Benediktiner von Siegburg, die die Wallfahrt organisierten. Die Franziskaner folgten von 1857 bis 2006, und seit 2007 ist es die auf dem Apollinarisberg ansässige „Gemeinschaft der gekreuzigten und auferstandenen Liebe“. Sie setzt damit der Legende nach eine Tradition fort, die mit der Überführung der Gebeine der Heiligen Drei Könige von Mailand nach Köln durch den Kölner Erzbischof Rainald von Dassel im Jahr 1164 verbunden wird. Das sollte per Schiff geschehen. Dieses wiederum stoppte auf dem Rhein bei Remagen und soll erst wieder steuerbar gewesen sein, als die ebenfalls an Bord befindliche Reliquie des heiligen Apollinaris dort an Land gebracht worden war.

Obwohl die Apollinaris-Reliquien und eine Wallfahrt dorthin nicht vor dem 13. oder 14. Jahrhundert nachzuweisen sind, markiert der Gedenktag für den heiligen Apollinaris, Gründer und Bischof der christlichen Gemeinde von Ravenna und Märtyrer, Ende Juli den Beginn der Wallfahrt, zu der wieder mehrere Tausend Pilger in Remagen erwartet werden.

Den Auftakt der diesjährigen Wallfahrt bildet die Erhebung des Hauptes am Samstag, 21. Juli, die mit der Eröffnungsmesse um 18 Uhr unter Mitgestaltung durch den Apollinarischor in der Apollinariskirche gefeiert wird. Pfarrer Frank Klupsch wird zusammen mit Pater Bartholomé, dem Rector ecclesiae der Apollinariskirche, das heilige Haupt aus dem Sarkophag in der Krypta entnehmen und es nach der Segnung der Stadt Remagen im Chor der Kirche für die Dauer der Wallfahrt aufstellen. Die Wallfahrt endet mit der Abschlussfeier am Sonntag, 5. August, um 18 Uhr, bei der ebenfalls der Apollinarischor singt. Während der Wallfahrt gibt es täglich um 10.30 und um 18 Uhr eine Heilige Messe und um 15 Uhr eine Pilgerandacht. Sonntags wird zudem eine weitere Heilige Messe um 8 Uhr gefeiert. Nach jedem dieser Gottesdienste besteht die Möglichkeit, sich mit dem Haupt des heiligen Apollinaris segnen zu lassen.

Die Möglichkeit zum Rosenkranzgebet besteht täglich um 9.45 und um 17 Uhr. Besondere Messen in der Apollinariskirche zur Wallfahrtszeit sind am Montag, 23. Juli, um 18 Uhr die Heilige Messe zusammen mit den Kolpingsfamilien, am Mittwoch, 25. Juli, um 18 Uhr die Heilige Messe des Dekanats Remagen-Brohltal, jeweils donnerstags, 26. Juli und 2. August, die Heiligen Messen mit Heilungsgebet und Anbetung von 18 bis 22 Uhr und am Sonntag, 29. Juli, um 15 Uhr das Pontifikalamt mit dem Münsteraner Bischof Felix Genn und dem Apollinarischor. Zum „Holland-Tag“ am Montag, 30. Juli, werden die Heilige Messe und die Andacht auf Niederländisch gehalten. Nach jedem Gottesdienst stehen Garten und Kloster zur Einkehr offen.

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