Geschenkechaos in Remagen Theaterensemble Remagen zeigt große Weihnachtsgala

REMAGEN · Das Theaterensemble bot eine große Weihnachtsgala in der Kulturwerkstatt und hatte dabei schnell die Lacher auf der Seite. Statt Weihnachtsstress gab es Entspannung und beste Unterhaltung.

 Das Ensemble des Theatervereins: Sebastian Schmickler, Vanessa Passe, Janine Thimm, Lucas Agen, Gert Franke, Melanie Schmickler, André Kauk und Martin Briel.

Das Ensemble des Theatervereins: Sebastian Schmickler, Vanessa Passe, Janine Thimm, Lucas Agen, Gert Franke, Melanie Schmickler, André Kauk und Martin Briel.

Foto: Martin Gausmann

Ausverkauft: 99 Gäste an roten Tischen mit weißen Kerzen blickten auf die von Weihnachtsbäumen flankierte Bühne, wo ein riesiger weißer Stern auf rotem Grund prangte. Das Theaterensemble Remagen um Regisseur Sebastian Schmickler hatte zur Weihnachtsgala in die Kulturwerkstatt eingeladen. „Weihnachten ist eine schöne Zeit, aber auch eine Zeit des Stresses, davon möchten wir Sie für einen Abend befreien“, versprach er.

Melanie Schmickler, seine Ehefrau und „ganz persönlicher Weihnachtsengel“, stimmte ein mit dem Song „Have Yourself a Merry Little Christmas“ und brachte im Verlauf weitere Lieder zu Gehör. Aber gemäß der Devise „wir wollen keinen kitschigen und romantischen Abend gestalten“, ging es gleich weiter mit einem Sketch über den Versuch der Firma IT Bommelfeld eine politisch korrekte Weihnachtsfeier auszurichten. Was hat das Organisationsteam nicht alles zu beachten? Müller aus der Schadensabteilung ist laktoseintolerant. Also gibt es „lackdosenfreies Essen“ oder schlicht „keine Erbsen“.

Mit Rücksicht auf Schmitt aus der Kundenabteilung, ein trockener Alkoholiker, über den man nebenbei wegen seines Stotterns lästert, soll Alkohol aus blickdichten Gläsern ausgeschenkt werden. Und Murat beim Facility Management, der als Moslem kein Weihnachten feiert, kommt gewiss die Sprachregelung „Jahresendfeier“ entgegen.

Nur zwei Monate lang geprobt

Noch schwieriger gestaltete sich „Das Geschenkchaos“ im Hause der Eheleute Tina und Klaus einschließlich Gast Beate, obwohl oder vielleicht gerade weil es vor den enttäuschten Erwartungen an Mutmaßungen über die Gaben des anderen nicht mangelte. Mit der Besinnlichkeit hakte es immer wieder. Das zeigte ein Sketch mit dem Trio schwerhöriger Opa, umsichtige Oma und stoffeliger Enkel Nemo, den „das Weihnachtsgetue“ nervt, ebenso wie Sebastian Schmicklers Ausführungen. Er, der sowohl schauspielerte als auch moderierte, warnte davor, kurz vorm Fest einkaufen zu gehen, stand er doch im Vorjahr mit vier Tüten Milch so lange im Laden, dass er fürchtete an der Kasse sei das Haltbarkeitsdatum abgelaufen.

Alles andere als entspannt liefen auch die Dekovorbereitungen seiner Angetrauten ab, da sie sich vorgenommen hatte, „unser Heim in ein Winter-Wonderland zu verwandeln“. Selbst der Weihnachtsmann hat es schwer. Er wurde vernommen und musste sich mit seinem Personal, den streiklustigen Rentieren und einer petzenden Elfe im Gasthaus „Zum Elch“ herumschlagen.

In nur zwei Monaten nach seiner Gala zum zehnjährigen Bestehen hat das Ensemble sein unterhaltsames Programm eingeübt, dem Gert Franke, geschminkt und im Frack, einen Hauch Glamour und nachdenkliche Momente verlieh, als er sang „Wenn ein Mann einen Mann liebt“ und kräftigen Applaus erntete. Allen Unterstützern und besonders seinen Darstellern wusste Sebastian Schmickler Dank. Neben den Genannten waren es Vanessa Passe, Martin Briel, Lukas Agen, Janine Thimm, Gert Franke und Andre Kauk, die den Gästen wieder einmal darboten, wie augenzwinkernder Bühnenzauber gemacht wird.

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