Prävention der Polizei zahlt sich aus Noch nie gab es in Remagen so wenige Unfälle mit Kindern

Remagen · Im Bereich der Polizeiinspektion Remagen wurden mehr Unfälle unter Alkohol- und Drogeneinfluss registriert. Bei den Unfällen mit Kindern aber ist eine erfreuliche Entwicklung zu verzeichnen.

 Gemischte Unfallbilanz: Im Gebiet der Polizeiinspektion Remagen, hier ein Unfall in Sinzig, liegt die Zahl der Unfälle etwa auf dem Niveau des Vorjahres.

Gemischte Unfallbilanz: Im Gebiet der Polizeiinspektion Remagen, hier ein Unfall in Sinzig, liegt die Zahl der Unfälle etwa auf dem Niveau des Vorjahres.

Foto: Martin Gausmann

Gleich vier Führerscheine kassierten die Beamten der Polizeiinspektion (PI) Remagen am vergangenen Wochenende in nur einer Nacht ein. Und zwar weil sie Autofahrer erwischte, die sich nach dem Genuss von Alkohol oder Drogen ans Steuer setzten.

Wenige Tage zuvor hatte die Polizei angekündigt, noch genauer hinzuschauen, hatten doch die Unfälle und Fahrten unter Alkohol- und Drogeneinfluss stark zugenommen. Die Unfallbilanz allgemein weist gegenüber dem Vorjahr annähernd gleichbleibende Werte auf, wobei die Zahlen erneut unter dem Durchschnitt vergangener Jahre blieben.

Im Dienstgebiet der Polizeiinspektion Remagen mit den Städten Remagen und Sinzig, der Verbandsgemeinde Bad Breisig und einem Großteil der Verbandsgemeinde Brohltal hatte es im Jahr 2022 genau 1.795 mal „gekracht.“ Das waren zwölf polizeilich registrierte Unfälle weniger als ein Jahr zuvor, und mehr als 50 weniger als im Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2020.

Unfallursache: Zu geringer Sicherheitsabstand

Die Hauptunfallursachen waren erneut zu geringer Abstand, gefolgt von Fehlern beim Wenden oder Rückwärtsfahren. Überraschend: zu hohe oder nicht angepasste Geschwindigkeit ist nur bei 5,1 Prozent der Unfälle der Grund. Bei jedem zehnten Unfall wurden Menschen verletzt, hier wurde das langfristige Mittel fast wieder erreicht. Erfreulich ist aber, dass die Zahl schwer verletzter Personen sinkt. Waren das in den vergangenen Jahren oftmals mehr als 50, so sank die Zahl im Vorjahr auf 31. Allerdings endeten die Unfälle auch für zwei Menschen tödlich.

Sehr erfreulich ist die Entwicklung bei den jüngsten Verkehrsteilnehmern. Die Zahl der Unfälle mit Beteiligung von Kindern im Alter von bis zu 14 Jahren ist im Jahr 2022 auf elf Unfälle und damit auf ein Allzeittief gesunken. Dabei nimmt die Polizei Remagen für sich in Anspruch, gerade auf dem Gebiet der Jugendverkehrsschule und in der Präventionsarbeit mit den Jüngsten einen Schwerpunkt gesetzt zu haben, der sich offenbar auszahlt.

Unfallflucht begingen 411 Verursacher, mehr als 40 Prozent von ihnen wurden erwischt. Diese Aufklärungsquote ist leicht gesunken. „Gerade bei den Unfallfluchten ist die Polizei auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen. In vielen Fällen kann der Verursacher nur aufgrund von Zeugenmeldungen, insbesondere dem Ablesen von Kennzeichen, ermittelt und zur Schadensregulierung herangezogen werden“, bittet die Polizei die Verkehrsteilnehmer um Wachsamkeit.

Etwas zurück gingen die Unfallzahlen bei den 18- bis 24-jährigen Fahrern, nämlich von 400 auf 364. Bei den Senioren stiegen die Zahlen dagegen von 402 auf 420 an. Bei den Senioren steigt das Unfallrisiko jenseits des 75. Lebensjahres noch einmal deutlich an, zumal diese Altersgruppe dann in drei von vier Fällen auch den Unfallverursacher stellt.

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