Gedenken in Remagen US-Veteranen legen Kranz an der Brücke von Remagen nieder

REMAGEN · Zum Jahrestag der Einnahme der Brücke von Remagen durch amerikanische Truppen im März 1945 haben ehemalige Angehörige der US-Armee einen Kranz niedergelegt. Im Vorjahr kamen 21.000 Besucher ins Friedensmuseum.

 Kranzniederlegung: (von links) Hans Peter Kürten, Wayne Mercier, Allen Ashton und David Cain.

Kranzniederlegung: (von links) Hans Peter Kürten, Wayne Mercier, Allen Ashton und David Cain.

Foto: Martin Gausmann

„To the quick an the brave belong the reward“ steht auf einer Bronzetafel an der Rheinfront der Brückentürme von Remagen. Frei übersetzt heißt das: „Den Mutigen und Furchtlosen gehört der Verdienst.“ Unter dieser Tafel, gestiftet von der 9. US Infanterie Division legten am Dienstagmorgen ehemalige Angehörige der US-Armee (Veterans of Foreign Wars) der Abteilung Wiesbaden, in Person von First Sergeant Wayne Mercier und Commander Allen Ashton einen Kranz nieder. Es war der 72. Jahrestag der Einnahme der Brücke von Remagen durch amerikanische Truppen am 7. März 1945.

Vor dem Friedensmuseum begrüßte Alt-Bürgermeister Hans Peter Kürten die Veteranen, die wie Allen Ashton sagte, „klein, aber fein“, aus Wiesbaden mit ihrem Kranz angereist waren. Auch Ashtons Ehefrau Gerda und sein vormaliger Adjutant, David Cain, gehörten der kleinen Gruppe an, die der durch Bomben auf Remagen getöteten und beim Einsturz der Brücke zehn Tage nach ihrer Einnahme ums Leben gekommenen insgesamt 70 US Soldaten gedachten.

Die US-Veteranen wollen die „Tradition des Gedenkens auch weiterhin pflegen“, sagte Ashton dem General-Anzeiger. Er selbst ist seit sechs Jahren dabei, ist seit 47 Jahren mit einer Deutschen verheiratet. Die Geschichte um die Ereignisse an der einstigen Ludendorff-Brücke kennt er selbst nur aus der Army-Historie und aus den Erzählungen, mit denen Friedensmuseums-Gründer Hans Peter Kürten die Besucher des Museums in seinen Bann zieht. So war der deutschstämmige Karl Heinrich Timmermann der erste Offizier der amerikanischen Streitkräfte, der im März 1945 die Brücke von Remagen überquerte. Die Geschichte um die Ereignisse des 7. März vor 72 Jahren wurde 1969 in Hollywood als „Die Brücke von Remagen“ verfilmt und gilt als Klassiker unter den Kriegsfilmen. Die Filmbrücke , die dem Original ziemlich ähnlich ist, steht in Davle an der Moldau in Tschechien.

Das Friedensmuseum Brücke von Remagen wurde im Jahr 1980 in den beiden linksrheinischen Brückentürmen der ehemaligen Ludendorff-Brücke Remagen eröffnet. Im vergangenen Jahr wurde es, so Alt-Bürgermeister Kürten von 21 000 Besuchern frequentiert. Im Jubiläumsjahr 2015, also 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges, waren es 25.000 Besucher. Auf diese Zahl hofft der 87-jährige Kürten auch im anstehenden Jubiläumsjahr 2020.

„Auch wenn ich dann vielleicht nicht mehr da bin, das Museum wird es weiter geben“, zeigte sich der Gründer stolz auf sein Werk, das seinerzeit durch den Verkauf von Brückensteinen mitfinanziert wurde. Weltweit macht die Brücke übrigens immer noch von sich reden: Als Briefmarkenmotiv wie auf den Marshall-Inseln.

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