Jugend forscht in Remagen Verblüffende Projekte und Experimente

REMAGEN · "Was schmeckt besser, Honig aus nicht-biologischer oder aus biologischer Herstellung? Das lässt sich schnell erahnen. Unter welchen Bedingungen lässt sich ein Bio-Kunststoff am effektivsten abbauen? Das ist schon schwieriger. Wie sehr beeinflussen Düfte den Menschen? Ist es möglich, Limonade selbst herzustellen, die auch schmeckt?

 Manuel Wittemann (3.v.l.)und Malte Beines (3.v.r.) mit ihrem Katamaran.

Manuel Wittemann (3.v.l.)und Malte Beines (3.v.r.) mit ihrem Katamaran.

Foto: Martin Gausmann

Oder: Wie kann durch einen Hohlspiegel eine Effizienzsteigerung bei einer Solarzelle verbessert werden? Fragen, die sich Schüler stellten und selbst beantworteten. Einmal mehr präsentierten 117 Nachwuchswissenschaftler in 60 Projekten beim "Jugend forscht"-Regionalwettbewerb ihre zum Teil verblüffenden Beiträge im Remagener Rhein-Ahr-Campus.

Wie in einem Bienenstock ging es in dem Ableger der Hochschule Koblenz zu, als die Mini-Daniel Düsentriebs ihre Experimente aufbauten und vor einer Jury durchführten. Schulen aus dem gesamten rheinland-pfälzischen Norden, aus Mainz, Koblenz, Altenkirchen, Plaidt, Montabaur und natürlich dem Kreis Ahrweiler hatten ihre Bio-, Physik- und Chemie-Asse nach Remagen geschickt. Schließlich gab es Preise zu gewinnen, die ihren Niederschlag in den Klassenkassen finden konnten.

"Wir brauchen Mitarbeiter, die einerseits über Eigeninitiative und Ideen verfügen und andererseits solides Fachwissen und technisches Verständnis haben. Insgesamt ist es so, dass das international so erfolgreiche und bekannte Ingenieurland Deutschland darunter leidet, nicht genügend Ingenieure und Naturwissenschaftler zu haben", erklärte Gerhard Eder vom Arbeitgeber-Industrie- und Dienstleistungsverband, der die Veranstaltung kräftig gesponsert hatte. Was den wissenschaftlichen Nachwuchs anbetrifft, brauchte sich Eder zumindest in Remagen keine Sorgen zu machen.

Zu den besonders erfolgreichen Tüftlern gehören die 13-jährigen Schüler Manuel Wittemann und Malte Beines vom Remagener Insel-Gymnasium Nonnenwerth. Im Bereich "Technik" hatten sie einen besonders effizienten Katamaran gebaut und dafür den ersten Platz eingeheimst. Eine mikrobiologische Untersuchung zur Effizienz von Reinigungsmaßnahmen in der Schule brachte Franziska Schmidt von der Inselschule einen zweiten Platz und einen Sonderpreis im Fach Biologie ein.

Anna Grundmann von der Calvarienberg-Realschule hatte einen "Zitronenmotor" gebaut und wurde ebenfalls mit einem Sonderpreis bedacht. Nicht "ohne" war auch die von Schülern entwickelte Formel, nach denen sich möglicherweise auf der Basis von Statistikmaterial vorhersagen lassen soll, welche Mannschaft wie gut in der laufenden Fußball-Bundesliga-Saison abschneidet. Torschüsse, Ballbesitz, Zweikämpfe, Passquote, Fairness: Mit entsprechend gewichteten Koeffizienten wurde gerechnet.

Ergebnis: Eindeutige Zusammenhänge zwischen statistischen Werten und der Realität auf dem Rasen gibt es nicht. Er können jedoch Tendenzen prognostiziert werden, stellten die Schüler fest. Und die sind für die laufende Spielzeit dann auch eindeutig: Fußballmeister wird der FC Bayern München.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort