„Oberwinter in historischen Bildern“ Verein zeigt in einem neuen Buch das Oberwinter von früher

Oberwinter · Der Rathausverein in Oberwinter hat das Buch „Oberwinter in historischen Bildern“ vorgestellt. Mit dem Band will er zeigen, wie der Ortsteil von Remagen früher einmal ausgesehen hat.

 Autor Hans Atzler präsentiert das Buch „Oberwinter in historischen Bildern“.

Autor Hans Atzler präsentiert das Buch „Oberwinter in historischen Bildern“.

Foto: Hildegard Ginzler

Von hohem Unterhaltungswert war jüngst im alten Rathaus in Oberwinter eine Buchvorstellung des Rathausvereins, der in sein Domizil eingeladen hatte, um seine neueste Schrift „Oberwinter in historischen Bildern“ vorzustellen. Trotz hoher Temperaturen konnte der Vereinsvorsitzende Hans Metternich zahlreiche Besucher begrüßen, darunter auch die Ortsvorsteherin Angela Linden-Berresheim. Verfasser Hans Atzler war es dann, der aus berufenem Munde das Heft 13 der Reihe „Oberwinterer Geschichte(n)“ anhand ausgewählter Beispiele präsentierte.

Mehr als 60 Bilder hatte er ausgesucht, zu denen er den historischen Hintergrund erläuterte, aber auch damit verbundene Geschichten. Zwar will der Verein den Lesern und Betrachtern „mit dem Heft eine Freude machen“, wie Atzler im Vorwort anmerkt, doch ist diese Freude unbedingt an den dokumentarischen Wert der alten Aufnahmen geknüpft.

Wäschewaschen war einst sehr mühsam

Schon das Titelbild, eine Luftaufnahme aus dem Jahr 1936, transportiert anschaulich Gegebenheiten, die so nicht mehr vorhanden sind. Gut zu erkennen ist der eng bebaute Bereich zwischen Holzweg und Hauptstraße. Links unten ragt die Schrankenanlage „Mauerstraße-Im Ellig“ ins Bild. Daneben erscheint der Bauernhof von Albert Prinz, heute eine Parkfläche. Und wo heute zentral ein Metallbaubetrieb sitzt, zeigt das Foto noch die große Apfelsaft-Fabrik „Kleinhans & Eckertz“.

Man sieht auf einer anderen Abbildung Peter Eckertz um 1930 mit seinem Ochsengespann „Im Ellig“. Der steile, sichtbar matschige Weg erinnert daran, dass der Ellig erst nach dem Zweiten Weltkrieg auf ganzer Länge befestigt wurde, „als französische Besatzungsoffiziere auf die Rheinhöhe zu denen von ihnen requirierten Häusern wollten“. Wie mühsam zu gleicher Zeit und wohl auch noch Jahre danach das Wäschewaschen war, illustrieren Frauen, die ihre Weißwäsche an der Ecke B 9 und Pferdeweg zum Bleichen auslegen. Damit war es nicht getan. Damit die Sonne wirken konnte, mussten sie die Textilien immer wieder begießen. Das Wasser lieferte eine Schwengelpumpe.

1920 stehen Lindenallee und Hafen im Hochwasser

Wer Oberwinter mag, kommt an dem Bändchen, das so viele Facetten früheren Lebens beleuchtet, nicht vorbei. Den einst für den Ort so wichtigen Weinbau belegen Ansichten von Reben „Im Friedrichsberg“, Kellerei, Brennerei und Weinlager des Winzervereins sowie die Dampfbrandwein-Brennerei Christian Stein. 1920 stehen Lindenallee und Hafen im Hochwasser. Die überflutete Hauptstraße beleben Kähne und improvisierte Wasserfahrzeuge. Es kommen Schiffswerft und als Meckis verkleidete Karnevalsjecken vor, Bahnhof und Schwimmbad in Rolandseck, Steinbrechen auf dem Birgeler Kopf, Kirchen und Häuser, Umzüge und Tanz auf dem Markt.

„Oberwinter in historischen Bildern“ gibt es in Lenes Café am Markt für 6,50 Euro. Eine andere Möglichkeit zum Erwerb bietet das Sommerfest des Rathausvereins am Samstag, 27. August, im alten Rathaus, Hauptstraße 99, zu dem Besucher willkommen sind. Beginn ist um 15 Uhr.

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