Hotelprojekt am Rhein Vier-Sterne-Hotel „The Bridge“ kommt nach Remagen

Remagen · Das 49-Millionen-Euro-Projekt „The Bridge“ neben den Brückenpfeilern von Remagen ist offenbar in trockenen Tüchern. Am Rheinufer soll ein Vier-Sterne-Hotel entstehen.

 So soll das Vier-Sterne-Hotel in Remagen nach seiner Fertigstellung aussehen. Besonders markant: das in den Rhein ragende Kranhäuschen.

So soll das Vier-Sterne-Hotel in Remagen nach seiner Fertigstellung aussehen. Besonders markant: das in den Rhein ragende Kranhäuschen.

Foto: Planungsbüro Krause

Aufatmen in Remagen: Für das ambitionierte Vier-Sterne-Hotel „The Bridge“ am Rheinufer scheinen Investor und Betreiber gefunden zu sein.

Wie Projektplaner Tom Krause auf GA-Anfrage bestätigte, ist der Hamburger Unternehmer Gert Prantner, einer der renommiertesten und meistausgezeichneten Hotelbetreiber Deutschlands, als Betreiber vorgesehen. Er wird als Pächter/Mieter auftreten und in seiner Verantwortung eine namhafte Hotelgesellschaft als Brand (Marke), beispielsweise im Rahmen eines Management-Agreements, einbinden. Kapitalgeber soll die Prime Properties GmbH sein. Sie ist formal-juristisch der Investor. Nach Krauses Angaben sollen 49 Millionen Euro in das Vorhaben gesteckt werden.

Das notwendige Kapital werde durch eine internationale Gruppe unter Leitungsverantwortung des Hamburger Unternehmers Sebastian Lithander und seines Partners Heinz Kolb (Wien/Köln) generiert, berichtete Krause, der gemeinsam mit Astrid Bohne in Eschweiler das Planungsbüro Krause Bohne Architects + Planners International betreibt.

2013 erstmals diskutiert

Mit großer Euphorie war der erstmals 2013 diskutierte geplante Hotelbau neben den Pfeilern der einstigen Brücke von Remagen vor allem in der Kommunalpolitik aufgenommen worden. Allerdings gab es auch Skepsis. Nicht zuletzt, weil die Hotel- und Tagungsbranche seit Jahren alles andere als Höhenflüge erlebt, im Bonner, Kölner und Koblenzer Raum zudem reichlich Hotelkapazitäten im Vier-Sterne-Segment vorhanden sind, der Standort Remagen keine unmittelbare Autobahnanbindung vorweist und vom Köln/Bonner Flughafen ein gutes Stück entfernt liegt.

Krause betonte jedoch gegenüber dem General-Anzeiger, dass eine Machbarkeitsstudie ergeben habe, dass die Römerstadt ein geeigneter Standort für ein Hotel der gehobenen Klasse sei. Für kleinere Häuser in der Umgebung stelle „The Bridge“ keine Konkurrenz dar. „Im Gegenteil. Wir wollen eine Lokomotive sein“, erklärte der Architekt und Projektentwickler.

Allerdings räumte er ein, dass es bundesweit erhebliche Rückgänge im Tagungsgeschäft gebe. Daher wolle man die Hotelkonzeption auf den Prüfstand stellen und den vorgesehenen Tagungsbereich des Hotels möglicherweise verkleinern. Dies zu Gunsten eines erweiterten Wellnessbereichs, der dem Trend zu mehr Gesundheitstourismus Rechnung trage. „Tagungen werden jedenfalls sicherlich keinen Schwerpunkt des Hotelbetriebs darstellen“, so Krause.

123 Doppelzimmer und Suiten

Grundsätzlich bleibe es allerdings bei der ursprünglichen Planung, wonach ein Vier-Sterne-Haus mit 123 Doppelzimmern und Suiten errichtet werden soll. Zur Gegenfinanzierung des 49-Millionen-Projektes wolle man 40 Wohnungen, beziehungsweise „Hotel-Serviced-Apartments“ sowie zwei Betreiber-Wohnungen bauen.

Ein markanter architektonischer Punkt soll das in den Rhein hineinragende „Kranhäuschen“ sein, in dem ein Restaurant untergebracht werden soll. Krause: „Hierfür haben wir zusätzlich ein Jahr im Vorhaben- und Erschließungsplanverfahren gekämpft und die dafür notwendigen hydrogeologischen Gutachten und wegen der direkten Nähe zu den Brückentürmen die Abstimmung mit der Denkmalpflege vorgenommen. Das Kranhäuschen wird der Anziehungspunkt von Remagen – und sicherlich auch darüber hinaus.“ Die Teil-Baugenehmigung für den Erdaushub und die dort notwendigen und in der Römerstadt Remagen obligatorischen archäologischen Sondierungen liegt seit Anfang Juni vor, bestätigte das Planungsbüro. Schon bald, so der Eschweiler Planer, könnten die Bagger und Raupen anrollen. Die archäologischen Sondierungen sollen dabei synchron zu den Erdaushubarbeiten unter fachlicher Aufsicht der Generaldirektion Kulturelles Erbe in Koblenz vorgenommen werden.

Ambitioniert wie das ganze Vorhaben ist auch der Zeitplan: Krause geht von einem Fertigstellungstermin im Frühjahr 2021 aus.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Der Mörder von Remagen
Der Fall Dieter Zurwehme im Podcast „Akte Rheinland“ Der Mörder von Remagen
Aus dem Ressort