Unterwegs mit Angelrute und Blende acht Walter Köbbing (CDU) will Bürgermeister von Remagen werden

REMAGEN · Walter Köbbing macht zurzeit Hausbesuche in allen Ortsteilen Remagens und in der Kernstadt, stellt sich und seine kommunalpolitischen Ziele vor. Der 55-jährige CDU-Kommunalpolitiker will bei der Wahl am 4. März Bürgermeister werden.

 Walter und Elke Köbbing beim Betrachten von Bildern am Laptop: Das Fotografieren ist ein Hobby des Bürgermeisterkandidaten.

Walter und Elke Köbbing beim Betrachten von Bildern am Laptop: Das Fotografieren ist ein Hobby des Bürgermeisterkandidaten.

Foto: Martina Gausmann

Ob beim Angeln oder beim Fotografieren: Walter Köbbing hat nicht nur beim Ausleben seiner großen Hobbys die Ruhe weg. Den Hecht – die Begierde seines Wollens – bekommt er mit Ausdauer und Geduld an den Haken, das schöne Fotomotiv mit Augenmaß und ruhiger Hand. Eigenschaften, die in der Kommunalpolitik durchaus von großem Vorteil sind und den 55-jährigen Remagener bereits zum Ortsvorsteher, zum Vorsitzenden der CDU-Fraktion und zum Chef des Stadtverbandes der Christdemokraten werden ließen. Nun will Walter Köbbing die Angel noch ein Stück weiter auswerfen: Er will Bürgermeister der Stadt Remagen werden.

Betritt man Elke und Walter Köbbings Wohnzimmer – beide sind seit 25 Jahren miteinander verheiratet – dann weiß man, was mit dem Spruch „Der beste Anker ist das Haus“ gemeint ist. Gemütlichkeit und Gediegenheit bestimmen die heimischen vier Wände, in die sich der Kandidat in seiner knappen Freizeit zurückzieht. Zuhause ist der CDU-Mann in diesen Tagen allerdings nicht oft anzutreffen. Ist Köbbing nämlich nicht für seinen Arbeitgeber, die Kreissparkasse Ahrweiler, unterwegs, dann befindet sich der Christdemokrat auf Klinkenputztour: Der Bewerber macht Hausbesuche in allen Ortsteilen und in der Kernstadt, stellt sich und seine kommunalpolitischen Ziele vor.

Ein Heißluftverdacht im Wahlkampf drängt sich bei dem Routinier nicht auf: Seine Präsentation ist vielmehr von Sachlichkeit und kommunalpolitischem Know-how geprägt.

Die weitere Konsolidierung des arg strapazierten Remagener Haushalts, eine bessere Nahversorgung für die Bevölkerung, ein bequemerer öffentlicher Personennahverkehr, die Schaffung von Mitfahrgelegenheiten, die Ausweisung von mehr Parkraum in der Innenstadt oder auch ein Ausbau des Tourismusgeschäftes hat sich Walter Köbbing auf die Fahnen geschrieben. In allen Bereichen seien die Weichen bereits gut gestellt, unterstreicht er. Vieles müsse jedoch weiterentwickelt werden. So will er beispielsweise dafür kämpfen, dass auch Remagen vom Boom der Flusskreuzfahrten profitiert. „Ein Stopp der Schiffe in der Römerstadt wäre so ein Ziel“, meint er.

Auch hofft Köbbing auf den geplanten Hotelbau am Remagener Brückenkopf. 40 Millionen Euro will ein Investor dort angeblich investieren, um eine Tagungs- und Wellnessherberge mit ausstrahlender Wirkung zu schaffen. Noch hat es keinen ersten Spatenstich gegeben. CDU-Politiker Köbbing ist jedoch zuversichtlich, dass das Projekt zustande kommt. Nicht zuletzt deshalb, weil der Bauherr bereits erheblich in finanzielle Vorleistung gegangen sein soll.

Lob für die Remagener Kunstszene

Im Gegensatz zu seinen Mitbewerbern vertritt Köbbing nicht die Auffassung, dass die vielen Galerien in der Innenstadt und die mit Bildern und Grafiken vertuschten Leerstände von Ladenlokalen abträglich seien und keine Wertschöpfung für die Stadt darstellten. „Die Remagener Kunstszene ist längst zu einem überregionalen Geheimtipp geworden“, sagt er. Sie bringe Leben in die Stadt – und Geld, beispielsweise in die Kassen der Gastronomie.

Köbbing hat sich auf dem zweiten Bildungsweg nach oben geschaufelt. Nach dem Hauptschulabschluss hat er jahrelang mit Fleiß und bewundernswerter Ausdauer Abendschulen besucht, vom Kfz-Mechaniker hat er sich zum Kaufmann und Betriebswirt, zum Immobilienverwalter und -bewerter hochgearbeitet. Die Ochsentour ist ihm auch in der parteipolitischen Arbeit nicht fremd, ehe es dann 2009 zur nicht ganz unerheblichen Ämterfülle – CDU-Stadtverbandsvorsitzender, Fraktionsvorsitzender, Ortsvorsteher – kam.

Lange habe er darüber nachgedacht, ob er sich für das vakante Bürgermeisteramt bewerben soll, sagt er. Zutrauen würde er sich den „Job“, fügt er hinzu: „Ich bringe vieles mit.“ Das habe auch Noch-Amtsinhaber Herbert Georgi so gesehen, der Köbbing ermuntert habe, zu kandidieren und seinerzeit seinem Parteifreund auf dessen Frage „Traust Du mir das denn zu?“ mit auf den Weg gab: „Wenn nicht dir, wem dann?“

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