Haushalt für das Jahr 2021 Remagens Schulden steigen wieder an

Remagen · Remagens Bürgermeister Björn Ingendahl hat am Montag in einer virtuellen Sitzung den Haushalt für 2021 eingebracht. Die Römerstadt will demnach im kommenden Jahr allen Widrigkeiten zum Trotz weiter in ihre Infrastruktur investieren. Knapp fünf Millionen Euro sind hierfür vorgesehen.

 Remagens Bürgermeister Björn Ingendahl brachte am Montag in einer virtuellen Sitzung per Videokonferenz den Haushalt für 2021 ein.

Remagens Bürgermeister Björn Ingendahl brachte am Montag in einer virtuellen Sitzung per Videokonferenz den Haushalt für 2021 ein.

Foto: Martin Gausmann

Die Stadt Remagen hofft, im nächsten Jahr trotz der derzeitigen coronabedingten Einnahmeausfälle wieder Überschüsse zu erwirtschaften. Der am Montagabend von der Kämmerei vorgelegte Entwurf des Haushaltsplanes für das Jahr 2021 sieht einen Überschuss von rund 340 000 Euro vor. Allerdings werden die Verbindlichkeiten wieder ansteigen: von 15,9 auf mehr als 16,8 Millionen Euro.

5,1 Millionen Euro Gewerbesteuer weniger als 2019

Bei der Gewerbesteuer rechnet Stadtkämmerer Marc Göttlicher für das nächste Jahr mit Einnahmen von 7,5 Millionen Euro. Das sind immerhin 5,1 Millionen Euro weniger, als 2019 erzielt wurden. Ein Anstieg wird beim Anteil an der Einkommensteuer prognostiziert. Statt 7,5 Millionen will die Stadtkasse aus diesem Steuertopf 8,14 Millionen Euro verbuchen können.

Hatte man für die von der Stadt zu zahlenden Kreisumlage für das laufende Jahr noch 9,9 Millionen gerechnet, so soll dieser Betrag um mehr als eine Million auf 8,8 Millionen Euro sinken, was freilich voraussetzt, dass der Kreistag die Umlage stabil lässt und nicht erhöht. Höchster Ausgabeposten im neuen Haushalt werden nach wie vor die Personalkosten sein: Sie schlagen mit fast zwölf Millionen Euro zu Buche.

Auch wenn die Zahlen noch nicht ganz feststehen: Für das laufende Haushaltsjahr rechnet man in der Remagener Kämmerei mit einem kräftigen Minus. Rund eine Million Euro wird das Defizit nach jetzigem Stand im Ausnahmejahr 2020 betragen. Sieht man einmal vom Jahr 2014 ab, so wurden in den vergangenen acht Haushaltsjahren hingegen nur Überschüsse erzielt. 2019 gar fünf Millionen Euro.

In Remagen hofft man indes, künftig wieder an die guten Ergebnisse von Vorjahren anknüpfen zu können: Für die Jahre bis 2024 sind wieder nur Überschüsse geplant, mit deren Hilfe die Verschuldung der Stadt abgebaut werden kann.

Erweiterung der Grundschule in Kripp

Allen derzeit unangenehmen Entwicklungen zum Trotz will die Römerstadt im kommenden Jahr weiter in ihre Infrastruktur investieren. Knapp fünf Millionen Euro sind hierfür vorgesehen. Auch die Aufnahme eines Kredits in Höhe von 1,64 Millionen Euro ist geplant. Der Umbau des Rathauses, Anschaffungen zur Umsetzung des Digitalpaktes, die Erweiterung der Grundschule in Kripp, die Errichtung von Photovoltaikanlagen, Neu- und Erweiterungsbauten von Kindertagesstätten, Renaturierungsmaßnahmen, die Modernisierung des Oberwinterer Bahnhofs, vor allem aber auch die Sanierung des Freibades in Remagen oder auch die Installierung von Ladestationen für E-Autos sollen so finanziert werden.

Großprojekt Freibadsanierung

Beim Abbau der einst sehr hohen Schulden war man in Remagen in den vergangenen Jahren auf einem guten Weg. Nun soll es vor dem Hintergrund anstehender Großprojekte wie der Badsanierung wieder zu einem nicht gerade moderaten Anstieg kommen, der in zwei Jahren die 20-Millionen-Marke knacken wird. Ab 2023 soll es dann nach den Vorstellungen der Kämmerei wieder zu Entlastungen kommen.

Der Haupt- und Finanzausschuss nahm das Zahlenwerk am Montagabend zunächst zur Kenntnis. Nach fraktionsinternen Beratungen wird der Etat dann im Stadtrat diskutiert und verabschiedet.

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