Therme in Bad Breisig Römer-Thermen machen weiter Verluste

BAD BREISIG · Die Stadt Bad Breisig will ihre Römer-Thermen mit rund 3,2 Millionen Euro fit für die Zukunft machen. Ende 2020 soll die Sanierung beginnen. Das Bad macht derweil weiter erhebliche Verluste.

 Bad-Chefin Tanja Faßbender hofft auf weitere Zuschüsse.

Bad-Chefin Tanja Faßbender hofft auf weitere Zuschüsse.

Foto: Martin Gausmann

3,2 Millionen Euro will die Stadt Bad Breisig in die Sanierung der Römer-Thermen-Technik stecken, um das Bad fit für die Zukunft zu machen. Rund eine Million Euro erwartet die Quellenstadt an Zuschüssen aus EU-Mitteln für das dringend erforderliche Vorhaben, das bereits vor mehr als fünf Jahren zumindest planerisch in die Wege geleitet wurde. Seither ist eine Menge Wasser den Rhein und viel Thermalwasser durch die Leitungen des Bades geflossen.

Ob die seinerzeit kalkulierten Baukosten noch auf dem Stand der Zeit sind, bleibt abzuwarten. Im Dezember will man nun mit den Arbeiten beginnen. Für drei Monate wird die Wellnessoase dann voraussichtlich geschlossen sein. Dies wird Auswirkungen auf die Umsatz­erlöse haben. Für das laufende Jahr geht die Kämmerei im Rathaus der Verbandsgemeinde von einem Jahresverlust in Höhe von rund 1,14 Millionen Euro aus. Auch wenn die Abschlusszahlen für 2019 noch nicht feststehen – gerechnet wird mit einem Minus von 920 000 Euro. Nicht zuletzt eine unerwartete Dachsanierung sorgte für höhere Aufwendungen als geplant.

Auch wenn die Römer-Thermen im ersten Quartal des nächsten Jahres technisch saniert sein werden, wird es im Betrieb bei hohen Verlusten bleiben. Ende 2021 werden demnach voraussichtlich 952 000 Euro als rote Zahl in der Bilanz stehen, was auch der vorübergehenden Schließung und den damit verbundenen Mindereinnahmen geschuldet ist. 2022 rechnet Kämmerer Marcel Caspers mit einer Unterdeckung von 790 000 Euro, ein Jahr später mit einem Defizit von 784 000 Euro.

Weiter abgeklopft werden sollen indes weitere Fördermöglichkeiten. Insbesondere beim Land war man mehrfach vorstellig geworden. Bislang ohne Erfolg. Erst vor zwei Wochen hatte eine Meldung aus Mainz da für verständliche Verwunderung in Bad Breisig gesorgt. Für die Sanierung des Freibads Trier-Nord übergab Ministerpräsidentin Malu Dreyer einen Förderbescheid über 1,098 Millionen Euro. Die Kosten für die Sanierung des Eingangsgebäudes und des Vorbereichs des dortigen Bades werden insgesamt auf 1,26 Millionen Euro netto geschätzt. Das Land bezuschusst im Rahmen des Städtebauförderprogramms „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier“ also mit 90 Prozent der förderfähigen Kosten, während das am finanziellen Abgrund stehende Bad Breisig seit vielen Jahren vergeblich um eine Finanzspritze kämpft.

Um die Römer-Thermen in eine für die Stadt finanziell halbwegs erträgliche Zukunft zu führen, hatte man eine Unternehmensberatung beauftragt, ein „Gesamtbetriebskonzept“ auf die Beine zu stellen (der GA berichtete). Unter anderem schlugen die Experten vor, eine Reduzierung der Öffnungszeiten vorzunehmen, um Personalkosten einzusparen. Um 80 000 Euro sollten so die Aufwendungen jährlich gedrosselt werden. Also kappte die Badleitung in den ohnehin besucherarmen Abendstunden Betriebszeiten.

Dies zum Leidwesen der SPD. Sie rechnete vor, dass so die Umsatzerlöse stark rückläufig seien und beantragte in der jüngsten Sitzung des Werksausschusses, die Nutzungszeiten wieder auszudehnen. Vor einer Badsanierung will jedoch die Ausschussmehrheit davon nichts wissen. Lediglich an einem Tag in der Woche will man ein weitergehendes Angebot prüfen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort