700 Tänzer anwesend Die Mariechen fliegen in der Remagener Rheinhalle

Remagen · Mehr als sieben Stunden lang stand die Remagener Rheinhalle am Samstag im Zeichen des karnevalistischen Garde- und Schautanzes. Showtanzgruppen und Garden aus der ganzen Region waren aufgetreten.

 Scheinbar schwerelos: Das Remagener Solomariechen Sarah Krumscheid fliegt förmlich über die Bühne.

Scheinbar schwerelos: Das Remagener Solomariechen Sarah Krumscheid fliegt förmlich über die Bühne.

Foto: Martin Gausmann

Bereits zum neunten Mal hatte das Stadtsoldatenkorps Remagen zum Treffen eingeladen. Tanzformationen aus der ganzen Region unterhielten das zahlreiche Publikum mit ihren Darbietungen. Vom Neuwieder Raum bis in die Domstadt standen Akrobatik, Tanzfreude und unterhaltsame Musik auf dem Programm. Das Publikum bewies durch 27 Programmpunkte hindurch nicht nur Sitzfleisch, sondern bedachte jede Formation mit Applaus oder sogar stehenden Ovationen und ließ sich von den Rhythmen auf der Bühne in den Bann schlagen.

Den Anfang machten die Gastgeber selbst. Unter der Dicke-Backen-Musik ihres Musikkorps zogen die Tänzerinnen in großem Zug in die Halle ein. Erst die Kleinen, dann die Großen bot sich den Zuschauern ein abwechslungsreiches Bild. Den kölschen Klassiker „Viva Colonia“ von den Höhnern betanzte die Kinder- und Jugendgarde mit einer auf den Text abgestimmten Choreografie. Der Dom ragte in den Himmel und die Straßenbahn brummte über die Remagener Bühne. Radschlag, Spagat und eine kleine Hebefigur ließen die Herzen des Publikums höher schlagen.Fliegende Beine bot Solomariechen Sarah Krumscheid. Die Juniorgarde präsentierte in neuen Kostümen einen Cheerleader-Tanz auf den 1. FC Köln. Zur Hymne sang der ganze Saal mit. Der Sessionstanz der Mariechengarde beschloss den Auftritt mit einer Welle aus Armen und einer Pyramide bis knapp unter die Bühnenbeleuchtung. Wilfried Thünker, Bezirksvorsitzender der Rheinischen Karnevals-Korporationen für das linksrheinische Nordrhein-Westfalen, grüßte die Besucher und verlieh den Jahresorden an Anna Schäfer als Ehrung für ihren Dienst als Trainerin. Den Jecken wünschte er „viel, viel Spaß“.

Majestätischen Glanz verlieh dem Geschehen Kinderprinzessin Sara I. Muth von der Remagener „Narrenzunft“ gemeinsam mit ihrer Hofdame Emily Kuhlen. Gemäß ihrem Sessionsmotto stand das Gardetreffen unter der Überschrift „Singe, tanze, lache und den anderen Freude mache“. In roten Stewardess-Uniformen entführten die „Magics“ die Besucher „Über den Wolken“ auf den „Wolkeplatz“. Später am Tag unterhielten auch die Großen aus der Narrenzunft, die „Magic Dancers“ das Publikum.

Tanzmäuse und Kürassiere

Einen tanzbegeisterten Zoo hatte der SV Kripp dabei. Tanzflöhe, Tanzmäuse und Tanzhasen wuselten über die Bühne. Zum Abschluss leuchteten die Tanzsterne. Im zweiten Block eroberten dann auch die Großen von den Kripper Stadtsoldaten und der Prinzengarde die Bühne.

Weitere Beiträge aus den Stadtteilen boten die Rheinhöhenfunken aus Oedingen, die „Twirling Sticks“ und die rot-weißen Funken aus Unkelbach. Auch die Hafengarde aus Oberwinter durfte nicht fehlen. Synchronität stellten die Tänzerinnen des 1. Kürassierregiments aus Vettelschoß unter Beweis, und den ersten Herrentanz des Tages bot die Prinzengarde Engers mit der Klabüs im Arm.

In Schürzen und Hosenträgern transportierten „De Pänz aus dem ahle Kölle“ den Geist des klassischen Karnevals in den Ahrkreis. Im Walzer-Takt und mit eigenem Gesang lebten alte Tage wieder auf. Das Auge konnte sich an Cancan und Hebefiguren von knapp 40 Tänzern aller Altersklassen nicht satt sehen. Als Belohnung gab es die erste Rakete des Tages.

Ebenfalls aus Köln fand die Kinder- und Jugendtanzgruppe der Großen Junkersdorfer Karnevalsgesellschaft (KG) den Weg nach Remagen und in die Herzen der begeisterten Zuschauer. Gleich drei Formationen schickte Windhagen von der „Schäl Sick“ ins Rennen: die „Wenter Flöhe“, die „Dominos“ und den Turnclub Blau-Weiß.

Mit dem Turnclub „Altenrather Sandhasen“, den „Fidelen Sandhasen“ aus Oberlar und dem Karnevalsclub Niederbreitbach bereicherten deutsche Meister im Gardetanzsport das Teilnehmerfeld.

Nach der Pause stimmten die Große Königswinterer KG und der Spielmannszug Blau-Weiß Bad Bodendorf das Publikum auf die kommenden Höhepunkte ein. Aus Brohl-Lützing war die Tanzgruppe Lützinck herübergekommen und auch die Bachemer Merle stellten ihr Können unter Beweis. Den Schlusspunkt unter einen vollgepackten Tanztag setzten der Karnevalsclub „Weeste-Nöh“ aus Oberhonnefeld und die Mini-Husaren aus Metternich.

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