Den Verkehr im Visier Sicherheitsexperten bereisten mit der Verwaltung Brennpunkte in Remagen

REMAGEN · Natürlich hat eine Verkehrsschau auch was von einem Wunschkonzert. Denn alle Bürger Remagens konnten im Vorfeld der Rundreise von Verwaltung mit Stadtchef Herbert Georgi an der Spitze, Polizei, Kreisverwaltung und Experten des Landesbetriebes Mobilität (LBM) Anregungen und Bedenken äußern.

 An der Kripper Fähre fehlt Ortsvorsteher Heinz-Peter Hammer (rechts) die exakte Beschilderung des Radweges.

An der Kripper Fähre fehlt Ortsvorsteher Heinz-Peter Hammer (rechts) die exakte Beschilderung des Radweges.

Foto: Martin Gausmann

Das konnten die Ortsbeiräte auch, und so landeten auf der Agenda der mehrstündigen Bustour mit den Ortsvorstehern durch Remagen, Oedingen, Unkelbach, Oberwinter, Rolandswerth und Kripp 21 Punkte, die die 19 Teilnehmer abzuarbeiten hatten. Einige von ihnen hakten die Verkehrsexperten mit den Ortsvorstehern zunächst als "Trockenübung" im Rathaus ab.

Danach stiegen die Teilnehmer, zu denen auch Karl Braun als Leiter der Polizeiinspektion gehörte, an der Rheinpromenade in den Bus. Auch dort musste gleich über ein Problem gesprochen werden: die Radfahrer, um die Kellner und Kinder häufig Slalom laufen müssen.

Deutlich wurde, dass für viele Bürger das "Floriansprinzip" gilt und eine prekäre Verkehrssituation immer nur durch die eigene Brille gesehen wird. Ob und wie weit Wünsche von der Realität abweichen, was machbar ist und was abgelehnt werden muss, darüber wurde auch mit Ordnungsamtsleiterin Eva Etten diskutiert.

Antworten gehen den Bürgern zu, und das Ergebnis der Verkehrsschau wird in den Ortsbeiräten vorgetragen. Remagens Ortsvorsteher Walter Köbbing sieht eine Notwendigkeit, in Höhe des Park&Ride-Parkplatzes eine Querungshilfe zu bauen, um von Hinterhausen unbeschadet die B9 überqueren und dann die Unterführung zum Bahnhof in Richtung City nutzen zu können.

"Was am Arp Museum möglich ist, muss hier auch drin sein", betonte Georgi mit Blick auf Anja Brauns, Knut Overhoff und Hans-Georg Dewald (alle LBM), die sich schwer taten, weil es keine innerstädtische Straße sei.

Klartext sprach Köbbing auch, als es um die Birresdorfer- und Bergstraße, also in Richtung Apollinariskirche beziehungsweise gen Oedingen ging: "Kneifen Sie die Beine zusammen, denn sonst machen Sie in die Hose." Gemeint war der Schwerlastverkehr, der dicht am Bürgersteig und an den Häusern vorbeidonnert und auch im Bereich Waldschlösschen dafür sorgt, dass die Fahrbahnränder permanent abbrechen.

Die Strecke soll durchgehend Tempo 30 sein, erst recht in Höhe des Spielplatzes. Überhaupt war der Wunsch nach Geschwindigkeitsmessungen groß. Braun: "Das Land fährt die Zahl der Beamten runter. Wenn überhaupt, schaffen wir Kontrollen an Unfallschwerpunkten."

Umgesetzt werden soll: das Anbringen eines Spiegels am Oedinger Amselweg; das Entfernen zweier Parkplätze auf der Rheinstraße in Unkelbach; das Einrichten eines Halteverbots am Oberwinterer Yachthafen ebenso wie das Anbringen einer Zick-Zack-Linie an der Rolandswerther Brunnenstraße.

Über den Wunsch nach einem Zebrastreifen an der Kripper Vossstraße zur Verbesserung der Schulwegsicherheit wird erst nach einer Verkehrserhebung nachgedacht. Die LBM-Experten nehmen auch mit, dass der breite Bürgersteig der Kripper Quellenstraße für Radfahrer unterteilt werden soll, die Markierung des Fahrradweges an der Rheinallee überarbeitet und der Übergang des Radweges an der Fähre optimiert werden muss.

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