Neueröffnung in Sinzig Komm mit mir in die Kita „Abenteuerland“!

Sinzig · Gruppenräume sind abgeschafft und für schlechtes Wetter gibt es eine Matsch-Schleuse. Die neue Kita im Sinziger Osten überrascht mit ungewöhnlichen Ideen. Im April ziehen die ersten Kinder ein.

Farbenfrohe Eröffnung der Kita Abenteuerland in Sinzig: Mit Architektin Sarah Dünker-Wittland (3.v.re.), Leiterin Ann-Katrin Weißkirchen (4.v.re.), Sinzigs Bürgermeister Andreas Geron (5.v.re.).

Farbenfrohe Eröffnung der Kita Abenteuerland in Sinzig: Mit Architektin Sarah Dünker-Wittland (3.v.re.), Leiterin Ann-Katrin Weißkirchen (4.v.re.), Sinzigs Bürgermeister Andreas Geron (5.v.re.).

Foto: AHR-FOTO

„Da möchte man gerne nochmal Kind sein!“ So fasste ein Teilnehmer seine Eindrücke von dem Rundgang durch die neue Kindertagesstätte „Abenteuerland“ zusammen. Bürgermeister Andreas Geron hatte Baubeteiligte und -verantwortliche aus Rat und Verwaltung dazu eingeladen.

Die für bis zu 105 Kinder und 18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gedachte Einrichtung am Weidenweg im Sinziger Osten steht in ruhiger und verkehrsarmer Umgebung in der Nähe von Ahr und Rhein. Sie ist von einem Wohngebiet und von Äckern umgeben.

Stadtchef Geron danke dort allen, die an dem „Gemeinschaftswerk“ beteiligt sind und insbesondere den Verantwortlichen - im Rat, in der Stadtverwaltung, im Architekturbüro und auf der Baustelle. Den Kreis Ahrweiler lobte Geron dafür, dass der „dabei mitgespielt“ habe, dass an die zunächst für vier Gruppen konzipierte Einrichtung vorausschauend ein fünfter Gruppenraum angebaut wurde.

Das mit pastelligen Farben ausgemalte neue Gebäude sei nicht nur außen wie innen rundweg überzeugend, sondern es stehe auch, etwa 1300 Meter östlich des Rheins gelegen, in einem „wunderbaren Umfeld“.

Wer den eingeschossigen Bau über den am Weidenweg gelegenen Haupteingang betritt, gelangt zunächst ins Foyer, in dem, wie beinahe überall, Holz und Glas dominieren. Nach rechts geht‘s in den Flur, über den man in die eigentlichen Kita-Räume gelangt. Links befinden sich eine barrierefreie Toilette und ein Raum für Elterngespräche, geradeaus der Personaltrakt mit Pausenraum und Sanitärbereich.

Durch ein großzügiges Innenfenster gewährt das Foyer einen Blick in den Mehrzweckraum, der so etwas wie „das Herzstück unserer Kita“ sei, wie es Ann-Christin Weißkirchen formulierte. Sie leitet bislang den im Oktober 2021 hinter dem Haus der offenen Tür (HoT) eröffneten „Jahngarten“ und übernimmt in wenigen Wochen die Leitung des „Abenteuerlands“.

Herkömmliche Gruppenräume gibt es nicht

Gruppenräume, wie sie früher in Kindergärten Standard waren, gibt es in der neuen Einrichtung nicht. Die Mädchen und Jungen, die diese Kita besuchen, können vielmehr jeden Tag neu überlegen, wonach ihnen der Sinn steht: Da ist zum Beispiel der Bauraum, der zum Forschen und Experimentieren einlädt. Das ist aber auch ein Leseraum, der aber nicht nur zum Lesen gedacht ist, sondern ebenso zum Spielen, Hören und Musizieren.

Zur Mittagszeit geht es dann in die zur Kita gehörende kleine Mensa, in der die Kinder nacheinander, in mehreren Schichten also, das Essen zu sich nehmen können. Das wird nicht vor Ort in der Küche zubereitet, sondern warm angeliefert. In der Mensa befindet sich auch eine Kinderküche, in der die Mädchen und Jungen mit dem Kochen und den Grundsätzen einer gesunden Ernährung vertraut gemacht werden sollen.

Rundgangsteilnehmern fiel am Donnerstag auch auf, dass das Gebäude mit etlichen W-Lan-Routern ausgestattet ist. Sie sollen gewährleisteten, dass Personal und Eltern, wann immer nötig, über eine App Kontakt miteinander aufnehmen können, wie Silke Berger erläuterte. Der aus dem Kreis Neuwied stammenden Sozialpädagogin obliegen seit Dezember 2018 Gesamtleitung und pädagogische Fachaufsicht der städtischen Kitas.

Über Schlafräume verfügt das „Abenteuerland“ ebenfalls. Denn die Kita bietet auch Platz für Krippenkinder im Alter ab einem Jahr. Während die gesamte Kita über eine Fußbodenheizung auf Temperatur gehalten wird, sind die Schlafräume auch mit Kühldecken ausgestattet. Neben einer Begrünung verfügt das Flachdach über eine Photovoltaik-Anlage als Energielieferant. In einem Technikraum wird die Klimatisierung der Räume gesteuert.

Über die „Matsch-Schleuse“ freuen sich bestimmt auch die Reinigungskräfte

In Richtung Rhein erstreckt sich ein großzügiges Außenspielgelände, das noch naturnah gestaltet werden soll. Die in diese Richtung liegenden Räume verfügen allesamt über Außentüren mit überdachten Vorzonen. Zusammen mit einer „Matschschleuse“ sollen das dazu beitragen, dass die Kinder – die Reinigungskräfte wird’s freuen - weniger Nässe und weniger Matsch ins Gebäude tragen.

Multifunktionalität, so hatte man den Eindruck, war eines der Grundprinzipien bei der Gestaltung der Räume. Fensterbänke zum Beispiel können als Sitzbänke dienen, aber ebenso als Spiel- und Maltische.

Auch Sarah Dünker, Architektin mit Büro in Ringen, war bei dem Rundgang mit dabei. Lob vom Bürgermeister erntete sie auch dafür, dass es gelang, die Kostenschätzung von vor vier Jahren, die sich über 3,63 Millionen Euro belief, nahezu eingehalten wurde.

Die Raumdecken des nahezu fertiggestellten Gebäudes bestünden übrigens aus „akustisch wirksamem“ Material, verriet Architektin Dünker aus. Das solle dafür sorgen, dass der Geräuschpegel darunter nicht überbordet.

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