Ausstellung in Sinzig Druckgrafik-Ausstellung von Jürgen Middelmann

SINZIG · In der alten Druckerei Sinzig ist nun mit etwas Verspätung die Schau „02 – 20“ eröffnet worden. Auf 600 Quadratmetern sind Radierungen, Linol- und Holzschnitte zu sehen.

 In der Sinziger Alten Druckerei ist die Ausstellung von Jürgen Middelmann zu sehen.

In der Sinziger Alten Druckerei ist die Ausstellung von Jürgen Middelmann zu sehen.

Foto: Martin Gausmann

Auf 600 Quadratmetern sah man den Künstler hocherfreut und die 60 zugelassenen Vernissage-Besucher aufmerksam vor den Werken. Zu lange schon entbehrten sie die unmittelbare Begegnung mit der Kunst. Niemanden störte, dass die Zyklen zur Passion, Köpfen und Licht, die der 1962 in Wuppertal geborene Bonner Künstler präsentiert, auf eine Einladung des BBK Berufsverband Bildender Künstler Bonn/Rhein-Sieg und der AHRTkomm Sinzig zurückgeht, die anlässlich des Tages der Druckkunst (15. März) ausgesprochen wurde.

Denn die Radierungen, Linol- und Holzschnitte, beeindrucken ungeachtet eines bestimmten Datums. Gleichwohl ist der Tag der Druckkunst dem bedeutsamen Umstand zu verdanken, dass am 15. März 2018 die traditionellen Drucktechniken ins Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der Deutschen Unesco-Kommission aufgenommen wurden.

Middelmann studierte in Essen

Middelmann, der Malerei und Grafik an der Freien Kunstakademie Rhein-Ruhr in Essen studierte, seit 1999 in Bonn lebt, dort arbeitet und seit 2001 eine eigene Malschule leitet, hat seine Präsentation äußerst sorgsam vorbereitet.

Nachdem er zunächst Arbeitsatmosphäre schnuppern lässt - auf Tischen sind Druckplatten, Farben und Rollen ausbreitet – stellt er klar gegliedert vier aufeinander aufbauende Werkgruppen vor. Auch innerhalb der Gruppen bündelt er Formate, was einer reichlich unabgelenkten Betrachtung sehr entgegen kommt.

Dem Publikum erläuterte er gut nachvollziehbar seine Werkzyklen. Standen am Anfang organische Formen und ihre Verwandlung, dann eine kleine Reihe mit Farbe, begann er nachfolgend Volumen aus Hell-Dunkel-Linien zu entwickeln, wie seine 27-teilige Arbeit „Verschiebung der Sanduhr“ aus der Werkreihe „Dunkles Licht“ glanzvoll belegt.

Von Passion im Bogen zur Welt

Von der reinen Abstraktion schlug der Künstler mit dem tradierten Thema Passion „wieder einen Bogen zu Welt“. Das Resultat: spannende Bild-Findungen, was nicht minder für die Bearbeitung des Themas „Köpfe“ gilt.

Die Arbeiten sind bis 11. Juli samstags, 11.30 bis 17 und sonntags 13.30 bis 17 Uhr zu sehen. Es gelten die aktuellen Coronaschutzregeln. Jeden Sonntag, 15 Uhr, gibt es eine Führung durch die Ausstellung. Parallel zur Ausstellung entsteht ein Film, der im Internet unter www.juergen-middelmann.de und www.talking-art.de zu sehen sein wird.

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