Ort der Ruhe und der Erinnerung Großes Denkmal soll in Sinzig an die Flut erinnern
Sinzig · Auf Antrag der Grünen wird nun auch in Sinzig über die Errichtung eines Denkmals für die Flutopfer 2021 diskutiert. Eine Idee sieht die Einbindung der Pfähle der alten Brücke an der Kölner Straße vor. Damit gäbe es einen weiteren Hochwasserbezug.
Um der im vergangenen Jahr auch über Sinzig hereingebrochenen Flutkatastrophe dauerhaft zu erinnern, möchte die Stadt ein Denkmal errichten. Einen entsprechenden Antrag reichte die Fraktion der Grünen in den Ausschuss für Umwelt und Stadtentwicklung ein. Geschaffen werden soll ein Ort der Ruhe und der Erinnerung. Fachausschuss und Verwaltung begrüßten das Vorhaben. Nun steht die Überlegung im Raum, ein Baudenkmal zu schaffen, das in der Flutnacht zerstörte Elemente der historischen Brücke an der Kölner Straße in die Erinnerungsstätte einbindet. Gedacht ist an die Holzpfähle, die durch die enorme Kraft der Flutwelle aus dem Grund der Ahr an die Oberfläche gespült wurden. Es soll sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Brückenpfähle der alten Brücke an der Kölner Straße handeln, die bei der Flutkatastrophe 1804 zerstört und später dann durch die jetzige Steinbrücke ersetzt wurde.
Alte Holzpfähle sind derzeit in Koblenz eingelagert
Die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) interessiere sich sehr für diese Funde, die aus dem 14. bis 17. Jahrhundert stammen dürften. Die Holzpfähle befinden sich derzeit in Koblenz bei der Generaldirektion und werden von Grabungstechnikern untersucht, teilte die Stadtverwaltung im Sinziger Rathaus mit. Ein Ergebnis liege derzeit noch nicht vor.
Eine dauerhafte Einlagerung in Koblenz sei auf Grund der Größe aber nicht möglich. Gleiches gelte allerdings auch für eine Ausstellung im Heimatmuseum Sinzig. „Wir würden es daher begrüßen, wenn die aufgespülten Pfähle im Kontext eines Gedenkens an die Flutkatastrophe – nicht zuletzt auf Grund der Verbindung zur Flutkatastrophe 1804 – ergänzt um Gedenk- und Erläuterungstafeln im Bereich des Parkplatzes an der Brücke eingebunden würde“, hieß es aus dem Rathaus.
In ihrem Antrag hatten die Sinziger Grünen auf ein „latent vorhandenes Risiko wiederkehrender Fluten“ hingewiesen. Ein grundsätzlich von allen Fraktionen begrüßtes Denk- und Mahnmal solle dies deutlich machen. Zugleich wolle man der 14 Flutopfer gedenken, die es in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 in Sinzig gegeben hatte. Nicht zuletzt gelte es, an die Flutkatastrophen der Jahre 1810 und 1904 zu erinnern. Der Ausschuss beschloss, vor einer Entscheidung, an welcher Stelle ein solches Denkmal seinen Platz finden soll, die Einbindung der Ortsbeiräte, die nun ihre grundsätzliche Position darlegen und Vorschläge unterbreiten sollen.