Lyrik und Musik Junge Songwriterin aus Löhndorf stellt ihr neues Album vor

Löhndorf · Am Freitag stellte Isabelle Wolff in Arnehim ihre neueste EP vor. Aufgewachsen ist sie in Löhndorf. Dort fand sie ihre Begeisterung für die Musik bereits als junges Mädchen.

Poetin, Musikerin und Songwriterin Isabelle Wolff aus Löhndorf.

Poetin, Musikerin und Songwriterin Isabelle Wolff aus Löhndorf.

Foto: Archiv Anton Simons

Als kleines Mädchen schon sauste sie mit einem Rekorder unterm Ärmchen und einem Mikrofon am Mund durch ihr Elternhaus in Löhndorf. Mit sieben wurde sie Mitglied des Koisdorfer Kinderchors, nahm privaten Gesangsunterricht und entschied sich, Musik zu ihrem Beruf zu machen. Dieser Entscheidung blieb Isabelle Wolff, die vor ein paar Wochen 30 Jahre alt geworden ist, treu: Am vergangenen Freitag stellte sie im Café Bosch in Arnheim, der Hauptstadt der niederländischen Provinz Gelderland, ihre neueste Extended Play (EP), also einen Tonträger, der zwischen Single und Album einzuordnen ist, und eine Lyrik-Sammlung vor. Titel: „Liebe und Freiheit“.

Isabelle Wolff, die vor wenigen Tagen erst bei einer Mahnwache in Bad Breisig auftrat, besuchte die Barbarossaschule in Sinzig, wo sie Mitglied der Schulband „JackPack“ war. Dann machte sie Fachabitur an der Berufsschule in Bad Neuenahr. Dort spielte sie auch in der „Special Edition“ mit, einer Band der Musikschule „Way of Music“. Bei Nico Rebscher, der sich inzwischen in der Musikszene einen Namen gemacht hat – als Produzent von Hits wie zum Beispiel „No Roots“ von Alice Merton, nahm sie in dieser Zeit Gesangsunterricht.

Nachdem sie die Schule beendet hatte, absolvierte Isabelle zunächst eine Ausbildung zur Ergotherapeutin. Nach deren Ende, das mit dem Ende ihrer ersten Beziehung zusammenfiel, entschied sie sich, den Jakobsweg nach Spanien zu gehen. „Unterwegs wurde mir noch einmal klar, dass ich die Musik zum Hauptfokus meines Lebens machen möchte“, so Wolff. Und sie entschied sich für ein Gesangsstudium an der niederländischen Pop-Akademie Artez.

Durch die Begegnung mit Lulo Reinhardt entdeckte sie ihre Liebe zum Gypsy-Jazz, der seitdem Teil ihres Gesangs und Songwritings ist. Mit Reinhardt trat Isabelle Wolff unter anderem im Kulturzentrum „Zweite Heimat“ in Höhr-Grenzhausen auf und in den Niederlanden unter anderem beim Booster und beim Stuka Festival sowie beim Living-Village-Festival. Bei einem Musikertag am Konservatorium in Enschede lernte Isabelle Pim van de Werken kennen, ihren späteren Produzenten.

Während der Pandemie zieht Wolff nach Löhndorf zurück und spürt die anhaltende Liebe zur Heimat

Zu Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020 zog die junge Musikerin und Lyrikerin in ihre Heimat zurück. Ein Jahr lang lebte sie in Löhndorf. Inzwischen verbringt sie die meiste Zeit zwar wieder in den Niederlanden. Dem Rhein und der Ahr fühlt sie sich aber nach wie vor tief verbunden. Die Natur der Voreifel findet sie „einmalig und wunderschön“. Und die Menschen im Rheinland seien „herzensoffen und haben einen speziellen Sinn für Humor, den ich sehr mag“, so die Musikerin. Ihre Familie in Löhndorf sei auch heute noch „ein Fundament und eine Heimat, in die ich immer wieder zurückkehren darf.“ Dafür sei sie „sehr dankbar“.

„Ich liebe meine Heimat“, sagt sie, „und es bricht mir das Herz, das Ahrtal nach der Flutkatastrophe so zerbrochen und verwundet zu sehen.“ Ihr nächstes Projekt werde sie deshalb „Heimat und Heilen“ nennen. EP und Buch sehe sie als Gegenstück zu "Liebe und Freiheit". Mit der Arbeit an dem Buch hat sie bereits begonnen, und im Studio nimmt sie schon erste Songs auf. „Ich hoffe, dass ich dieses Projekt im nächsten Jahr veröffentlichen kann“, sagte sie dem GA. Und sie hofft, dass sie 2023 mit ihren Liedern und Lyrics auf Tour gehen kann.

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