Von der Flut zerstört Sinzig macht Tempo beim Thema Ahr-Radweg

Sinzig · Zunächst soll die alte Trasse wiederhergestellt werden, und zwar möglichst schnell. Die Pläne für sind schon sehr konkret, wie jetzt im zuständigen Bauausschuss deutlich wurde.

Der Sinziger Bauausschuss befasst sich mit dem Neubau des Ahr-Radwegs nach der Flut. Unser Foto zeigt den zerstörten Radweg in Stadtteil Bad Bodendorf.

Der Sinziger Bauausschuss befasst sich mit dem Neubau des Ahr-Radwegs nach der Flut. Unser Foto zeigt den zerstörten Radweg in Stadtteil Bad Bodendorf.

Foto: ahr-foto

Der Ahr-Radweg zwischen Sinzig und den westlich gelegenen Ortschaften soll möglichst schnell wiederhergestellt werden, und zwar zunächst weitgehend auf der alten Trasse. Das hat der Bauausschuss empfohlen. Seit der Flut ist die Strecke in vielen Bereichen nicht mehr befahrbar oder nicht mehr vorhanden.

„Der Ahr-Radweg zählt zu den Radfernwegen in Deutschland und hat damit eine überregionale Bedeutung“, sagte Sinzigs Bürgermeister Andreas Geron (parteilos) in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses der Barbarossastadt. Es gelte zunächst, die alte Trasse wiederherzustellen und auszubessern. Geron: „Es ist eine unverzichtbare Verbindungsachse, besonders zwischen der Sinziger Innenstadt und Bad Bodendorf.“

„Wir können nicht warten“

Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) hatte vor diesem Hintergrund ein Fachbüro beauftragt, auf Grundlage einer Bestandserhebung und einer Schadensermittlung übergeordnete Lösungswege für einen zeitnahen Wiederaufbau aufzuzeigen. „Aufgrund der Tatsache, dass Ahr aufwärts zum Teil Radwege in Gänze nicht mehr vorhanden sind, wurde parallel zur Entwicklung einer endgültigen Zieltrasse eine provisorische Zwischenlösung in Form einer Ersatzroute entwickelt und ausgeschildert“, so die Sinziger Stadtverwaltung. Um jedoch die Ansprüche an einen qualitativ hochwertigen Radweg zu erfüllen, erfolgten weitere Überlegungen und Untersuchungen durch die Gesellschaft für Entwicklung, Wiederaufbau und Innovation (Gewi), an deren Spitze Geschäftsführerin Sofia Lunnebach steht. Grund: Es gibt durch den wachsenden Bedarf der Radler gewaltigen Zeitdruck. Lunnebach: „Wir können nicht warten, bis das Gewässerwiederherstellungskonzept vorliegt. Wir benötigen jetzt kurz- und mittelfristige Lösungen.“

Die alte Trasse in Ordnung bringen

Deshalb soll die alte Trasse soweit wie möglich in Ordnung gebracht und befahrbar gemacht werden. Im Streckenbereich von der B9 bis zur Kölner Brücke soll die Asphaltdecke erneuert werden. Zudem ist eine Reinigung und Wiederherstellung der Bankette erforderlich. Das sind die Bereiche direkt neben der Asphaltdecke. Die Etappe von der Kölner Brücke bis zum Anschluss Spessartsteg muss ebenfalls weitgehend mit neuem Asphalt versehen werden

Der Streckenabschnitt Bad Bodendorf (Ehrenfriedhof) über die Freiherr-vom-Stein Brücke hinaus soll ebenfalls wiederhergestellt und ausgebessert werden. Dort wird es in einigen Teilbereichen zu Verschwenkungen und Umfahrungen kommen. „Eine Befahrung des Schwanenteichs ist nicht vorgesehen, deshalb erfolgt die Wiederherstellung erst ab dem Ehrenfriedhof“, erklärte Lunnebach. Alle Umfahrungen würden mit provisorischen Beschilderungen durch den Landesbetrieb ausgestattet. „Wir wollen keine Pflöcke einschlagen, wir brauchen aber jetzt Lösungen“, so die Gewi-Geschäftsführerin.

Mit der Reaktivierung der „alten“ Trasse sei eine mögliche spätere Verlegung des Radweges auf Basis des in Auftrag gegebenen aber noch nicht vorgelegten Gewässerwiederherstellungskonzeptes für die gesamte Ahr keineswegs ausgeschlossen. Im bestehenden Wiederaufbau-Maßnahmenplan der Stadt Sinzig sind für den provisorischen neuen Radweg an der Ahr rund 1,7 Millionen Euro vorgesehen. Die vollständige Wiederherstellung mit teilweise neuer Trassierung ist als langfristige Maßnahme mit einer Fördersumme von 3,8 Millionen Euro aufgeführt. Allerdings: Mit der Reaktivierung der „alten“ Trasse werden die Kosten minimiert, da alle Streckenbereiche dieser Zwischenlösung in einer Ausschreibung und Vergabe zusammengefasst werden.

Einstimmig empfahl der Bauausschuss die Wiederherstellung der früheren Radwegtrasse. Reiner Friedsam (FWG): „Wir wollen ja, dass wieder mehr Rad gefahren wird.“

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