Beitritt zum Kommunalen Klimapakt Sinzig will verstärkt in Klimaschutz investieren

Sinzig · Sinzig ist dem Kommunalen Klimapakt des Landes beigetreten. Das hat der Stadtrat einstimmig beschlossen. Über ein weiteres Landesprogramm erhält die Stadt gut eine halbe Million Euro.

Sinzigs grüne Lunge aus der Vogelperspektive: Die Stadt hat jetzt Beitritt zum Kommunalen Klimapakt des Landes beschlossen.

Sinzigs grüne Lunge aus der Vogelperspektive: Die Stadt hat jetzt Beitritt zum Kommunalen Klimapakt des Landes beschlossen.

Foto: ahr-foto

In Sinzig sind sich Kommunalpolitiker einig: Für den Schutz des Klimas muss mehr getan werden. Die Stadt trat nun dem Kommunalen Klimapakt des Landes bei und verpflichtet sich damit zu einem umsichtigen und besonders sorgsamen Umgang mit den Ressourcen der Erde: Mit dem Beitritt ist die Verpflichtung zur Verminderung der Treibhausgasemissionen und der Anpassung an die Klimawandelfolgen wie Hitze, Dürre oder Starkregen zu forcieren. „Besonders ambitioniertes Vorgehen“ sei gefragt, so die Stadtverwaltung in ihrer Vorlage zur jüngsten Sitzung des Stadtrates. Dort wurde der Beitritt zum Klimapakt einstimmig beschlossen.

Im Zuge des Pariser Klimaschutzabkommens hatte sich auch das Land Rheinland-Pfalz zum Ziel gesetzt, die Emissionen an Treibhausgasen drastisch zu reduzieren und – zumindest laut Koalitionsvertrag - bis spätestens 2040 klimaneutral zu werden. So will man einen Beitrag dazu leisten, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur möglichst auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Zudem gelte es, die Folgen des Klimawandels durch geeignete und wirksame Anpassungsmaßnahmen zu bewältigen.

Allerdings: Ohne die Kommunen geht auf diesem Feld nicht allzu viel. Denn auf deren Ebene werden die konkreten Rahmenbedingungen für die notwendigen Maßnahmen gesetzt, insbesondere in den Bereichen Bauleitplanung, Erzeugung erneuerbarer Energien sowie Mobilität mit dem Angebot des Öffentlichen Personennahverkehrs. Mit einem gegenseitigen Leistungsversprechen wollen Kreise, Städte und Gemeinden gemeinsam mit dem Land zur Verbesserung des Klimas beitragen.

„Als Stadt haben wir bereits eine Reihe von Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimawandelanpassung umgesetzt oder auch die Umsetzung eingeleitet“, berichtete Bürgermeister Andreas Geron (parteilos) dem Stadtrat. Die Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes im Jahre 2016 und die Einführung eines personell besetzten Klimaschutzmanagements (seit 2018) gehörten dazu. Die Straßenbeleuchtung der Kernstadt und die Beleuchtung der Barbarossaschule mit LED-Lampen sei vollzogen, seit 2009 achte man verstärkt auf die Anbringungsmöglichkeiten von Fotovoltaikanlagen auf Freiflächen und Dächern. Beim städtischen Fuhrpark setze man auf E-Mobilität.

Gute eine halbe Million Euro Zuschuss vom Land

„Mit dem Beitritt zum Kommunalen Klimapakt ist die Selbstverpflichtung verbunden, unsere Aktivitäten sowohl im Klimaschutz als auch in der Anpassung an Klimawandelfolgen über das bisherige Maß hinaus zu verstärken“, so die Verwaltung. Und das sind die weiteren Schritte, die zur Diskussion stehen: Noch mehr Fotovoltaikanlagen, die energetische Sanierung von städtischen Gebäuden mit hohem Sanierungsstau und Energiebedarf, der Aufbau einer Nahwärmeversorgung beispielsweise für das Sinziger Schulzentrum, die Erhöhung der Gleichberechtigung verschiedener Verkehrsteilnehmer im Stadtgebiet mit dem Fokus des Ausbaus einer barrierefreien Radverkehrsinfrastruktur und Verbesserungen für Fußgänger.

Im Zuge der Kommunalen Klima-Offensive wird das Land den Städten und Gemeinden über das „Kommunale Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation“ (KIPKI) im laufenden Jahr 2023 insgesamt 180 Millionen Euro zur Verfügung stellen – davon entfallen auf Sinzig rund 510.000 Euro. Das Geld soll zur Erreichung der Klimaziele in der Barbarossastadt eingesetzt werden.

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