Kooperation zwischen Sinzig und Bad Neuenahr-Ahrweiler So soll im Krisenfall die Trinkwasserversorgung aufrecht erhalten werden

Sinzig/Bad Neuenahr · Bad Neuenahr-Ahrweiler und Sinzig schließen bei der Trinkwasserversorgung einen Kooperationsvertrag für den Krisenfall. So soll die neue Zusammenarbeit Früchte tragen.

Dirk Weber (Werkleiter vom Wasserwerk der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler), Peter Diewald (Erster Beigeordneter der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler), Carsten Lohre (Werkleiter der Stadtwerke Sinzig) und Andreas Geron (Bürgermeister von Sinzig) wollen beim Thema „Wasserversorgung“ stärker kooperieren.

Dirk Weber (Werkleiter vom Wasserwerk der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler), Peter Diewald (Erster Beigeordneter der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler), Carsten Lohre (Werkleiter der Stadtwerke Sinzig) und Andreas Geron (Bürgermeister von Sinzig) wollen beim Thema „Wasserversorgung“ stärker kooperieren.

Foto: ahr-foto

„Wir sind eine Region, wir sind ein Team“, sagt Sinzigs Bürgermeister Andreas Geron, als er schwungvoll seine Unterschrift unter einen Kooperationsvertrag mit der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler setzt. Aus der Kreisstadt sind der Erste Beigeordnete Peter Diewald und der Leiter des Wasserwerkes, Dirk Weber, angereist, um eine bemerkenswerte interkommunale Zusammenarbeit zu besiegeln. Gemeinsam möchten die beiden Städte im Krisen- und Katastrophenfall die Trinkwasserversorgung in den beiden Ahr-Gemeinden aufrechterhalten. In Löhndorf soll an der Stadtgrenze ein neuer Hochbehälter gebaut werden, aus dem im Bedarfsfall Trinkwasser für beide Ahr-Anrainer in die Leitungen sprudeln soll.

Kritische Infrastruktur sichern

Die Hochwasserkatastrophe im Ahrtal hatte insbesondere bei den technischen Anlagen der sogenannten kritischen Infrastruktur erhebliche Schäden hervorgerufen. Die Trinkwasserversorgung brach teilweise für Wochen zusammen, es gab sowohl in Sinzig als auch in der Kreisstadt in erheblichem Maße Versorgungsausfälle. Insbesondere die zerstörten Transport- und Versorgungsleitungen und deren Ahrquerungen machten im Sommer 2021 deutlich, wie groß die Anfälligkeit der Wasserversorgung bei solchen Naturereignissen ist. Andreas Geron: „Die Sanierungs- und Erneuerungsarbeiten werden die betroffenen Wasserwerke noch jahrelang beschäftigen.“

Nun soll für den Bezug des Lebensmittel Nummer Eins höhere Versorgungssicherheit geschaffen werden. Beide Kommunen beschlossen in ihren Stadträten, eine interkommunale Zusammenarbeit voranzutreiben, um im Katastrophenfall besser gewappnet zu sein.

Die Kooperation erstreckt sich allerdings lediglich auf die sogenannte Ersatzwasserversorgung, nicht auf die geregelte, alltägliche Trinkwassereinspeisung. Unmittelbar nach der Katastrophe hatten die Wasserwerke in Bad Neuenahr und Sinzig Möglichkeiten einer Zusammenarbeit und Verknüpfung der Leitungsnetze im Krisenfall ausgelotet. Hierbei wurde die bereits in früheren Jahren vom Land eingebrachte Projektidee zur „Ersatzwasserversorgung“ aufgegriffen.

Gibt es einen gemeinsamen Hochbehälter?

An einem noch nicht festgelegten Standort könne ein „ein Drehkreuz“ für eine Ersatzwasserversorgung geschaffen werden. Dies griffen beide Wasserwerke auf. Ein gemeinsamer Hochbehälter wurden ins Spiel gebracht. Damit beschäftigten sich bereits die Werksausschüsse in den beiden Städten. Ergebnis: Mit einem gemeinsamen Hochbehälter könnte im Krisenfall die Versorgung sicherer werden. Wie der Sinziger Stadtwerke-Leiter Carsten Lohre mitteilte, habe das Land einen hohen Fördersatz in Aussicht gestellt. Über die genaue Höhe der Investition könne jedoch noch nichts gesagt werden, so Sinzigs Stadtchef Geron. Man befinde sich in einer Grundlagenprüfung. Auch stehe der genaue Leitungsverlauf noch nicht fest. Mit dem Nachbarn Bad Neuenahr-Ahrweiler sei man indes übereingekommen, dass ein Hochbehälter im Bereich von Löhndorf ein guter Standort sei. Beigeordneter Diewald: „Wir sind sehr froh über diese Zusammenarbeit und die sich anbahnende Partnerschaft in der Trinkwasserversorgung. Unsere Stadt bekommt so auch an ihrer Ostgrenze eine zusätzliche Versorgungssicherheit.“ Die Kreisstadt bezieht ihr Trinkwasser in erster Linie aus der Wahnbachtalsperre sowie aus eigenen Brunnen.

Zunächst allerdings werden die Planungsgrundlagen erarbeitet. Bis es zum Bau des Hochbehälters kommt, können noch einige Jahre vergehen.

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