SPD Sinzig Sozialdemokraten wollen soziale Schieflage begradigen - Nahles zu Gast

SINZIG · Andrea Nahles, SPD-Generalsekretärin und Ehrengast beim Neujahrsempfang der Sozialdemokraten im Sinziger Schloss, gab sich nur wenige Tage nach dem Machtwechsel in Niedersachsen kämpferisch.

 SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles (2. von rechts) und Staatssekretärin Beate Reich (M.) zu Gast im Sinziger Schloss.

SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles (2. von rechts) und Staatssekretärin Beate Reich (M.) zu Gast im Sinziger Schloss.

Foto: Martin Gausmann

"Mancher Verdienst reicht heute trotz 40 Stunden Arbeit nicht mehr aus, um eine Familie zu ernähren, gleichzeitig werden Banken mit Milliarden gestützt. Eine Schieflage, die wir von der SPD so nicht auf Dauer hinnehmen können", sagte Nahles. Gemeinsam mit ihren Parteifreunden wolle sie nun dafür Sorge tragen, dass auch in Berlin Schwarz-Gelb abgelöst werde. Viel Beifall erhielt die SPD-Wahlkreisabgeordnete von den etwa einhundert erschienenen SPD-Mitgliedern und ihren Gästen.

"2013 - Das Jahr der Entscheidung" hieß das Thema der SPD-Generalsekretärin. Dabei standen die noch bevorstehenden Wahlen, beispielsweise in Bayern, Hessen und natürlich auf Bundesebene, im Fokus. Auch ging Nahles auf die Historie der Partei ein, die in diesem Jahr 150 Jahre alt wird. Der Kampf um soziale Gerechtigkeit, einst Motivation zur Parteigründung, sei heute noch genauso aktuell wie zu Zeiten von Ferdinand Lassalle.

Nahles ging auf ausdrücklichen Wunsch der Genossen in Sinzig und Bad Bodendorf auch auf das Thema "Inklusion" ein. Der Bund habe dabei seine Aufgaben gemacht, es gelte nun, die Maßnahmen vor Ort umzusetzen. Was offenkundig schwierig ist. Im Sinziger Rat hatte sich die SPD nicht mit einem Antrag durchsetzen können, einen Behindertenbeauftragten zu beschäftigen.

Grundtenor des Inklusionsgedankens: Jeder Mensch erhält die Möglichkeit, sich gleichberechtigt an allen gesellschaftlichen Prozessen zu beteiligen - und zwar von Anfang an und unabhängig von individuellen Fähigkeiten, ethnischer wie sozialer Herkunft, Geschlecht oder Alter. Im Schulbereich geht es insbesondere um die Integration von behinderten Kindern in Klassen mit nicht behinderten Schülern.

Anschließend stand Nahles ebenso wie die SPD-Verantwortlichen aus der Stadt Sinzig und dem Kreis Ahrweiler bei einem kleinen Stehkonvent zu Gesprächen und Diskussionen zur Verfügung. Gekommen waren auch die Staatssekretärin im Justizministerium, Beate Reich, sowie Landtagsabgeordneter Marcel Hürter.

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