Night Fever in der Ahrweiler Pfarrkirche Trost und Hoffnung in unruhiger Zeit

AHRWEILER · Die besinnliche Aktion „Nightfever“ lockt in der Nacht vor Allerheiligen zahlreiche Besucher in die Ahrweiler Pfarrkirche Sankt Laurentius.

 Zum Gebet verweilen am Abend vor Allerheiligen viele Menschen in der Ahrweiler Pfarrkirche und entzünden Kerzen.

Zum Gebet verweilen am Abend vor Allerheiligen viele Menschen in der Ahrweiler Pfarrkirche und entzünden Kerzen.

Foto: Martin Gausmann

Mit einem „Nightfever light“ hat die Pfarrei Sankt Laurentius in Ahrweiler den Vorabend von Allerheiligen begangen. Trotz abgespeckten Programms und verkürzter Dauer fanden zahlreiche Gläubige über den Abend hinweg den Weg in die Pfarrkirche am Markt, um eine Kerze zu entzünden oder zum Gebet zu verweilen. Andrea Klaus, Ulrike Phiesel, Nadine Kreuser, Diakon Bernhard Stahl und Dechant Jörg Meyrer setzten geistliche Impulse. Musik durchbrach immer wieder die Stille des Abends, der unter dem Udo-Lindenberg-Motto stand: „Ich trag durch die schweren Zeiten“.

„Ich danke, dass Sie gekommen sind und ich hoffe, Sie gehen mit etwas Trost nach Hause“, eröffnete Meyrer den Abend. In den Bänken nahmen die Besucher in ausreichendem Abstand zueinander Platz. Vom Kleinkind auf den Armen seiner Mutter bis zur Seniorin waren alle Altersgruppen vertreten. Aus dem diffusen Licht des Kirchenraums ragte der hellerleuchtete Altar heraus. Die Wände dahinter waren in grünes und blaues Licht getaucht. Schalen luden dazu ein, vor der Monstranz eine Kerze anzuzünden und abzulegen.

Immer wieder stand jemand auf, um nach vorne zu gehen. Das Kerzenmeer wuchs über den ganzen Abend an, bis kaum noch eine Ecke frei war. Den musikalischen Anfang machte der Taizé-Chor, dessen Sänger über die Orgelempore verteilt standen. Alexander Kelter schickte mit seinem Saxofon knarzende Fragezeichen in die Nacht hinaus. In besinnlichen Passagen schwang er sich wieder in den Charakter des Abends ein. Auf seinem Keyboard ließ er sphärische Musik durch das Gotteshaus schweben.

Mucksmäuschenstill wurde es, als Klaus-Dieter Holzberger zum Abschluss die Orgel erklingen ließ. Getragener Bass und sanfte Flöten setzten einen Kontrapunkt zum Wind, der draußen heulte. Der Abend endete mit der Komplet, dem Nachtgebet der Kirche. Nach dem Segen „Für unser Land, für die Stadt und alle, die jetzt der Hilfe besonders bedürfen“ ging es für die Gläubigen danach früher als sonst auf ihren Heimweg durch die verregnete Kreisstadt.

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