Reaktionen auf Wahl in der VG Altenahr Vorschusslorbeeren und mahnende Worte für Dominik Gieler

Altenahr · Dominik Gieler ist zum neuen Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenahr gewählt worden. Vertreter der dortigen Politik verteilen viel Lob an den 36-Jährigen. Sie haben aber auch klare Erwartungen – etwa mit Blick auf den Wiederaufbau nach der Flut.

Altenahrs Neuer Verbandsbürgermeister Dominik Gieler bekommt am Wahlabend ein Geschenk von seiner Vorgängerin und jetzigen Landrätin Cornelia Weigand überreicht.

Altenahrs Neuer Verbandsbürgermeister Dominik Gieler bekommt am Wahlabend ein Geschenk von seiner Vorgängerin und jetzigen Landrätin Cornelia Weigand überreicht.

Foto: Martin Gausmann

Einen kleinen Umtrunk habe es am Sonntag noch gegeben. Allerdings habe sich dieser im Rahmen gehalten. Im ausgewählten Kreis wolle er später noch mal feiern. Sacken lassen habe er den Erfolg, nachdem er eine Nacht darüber schlafen konnte.

So äußert sich Dominik Gieler, der neue Bürgermeister der stark flutgeschädigten Verbandsgemeinde Altenahr, am Tag nach seiner Wahl, bei der er als einziger Kandidat auf dem Stimmzettel gut 93 Prozent der Stimmen holte. „Ich freue mich auf die Herausforderung und das, was vor mir liegt“, sagt Gieler dem GA. Er zeigt sich guten Mutes, etwas auf die Beine stellen zu können.

Sein Ehrenamt als Ortsbürgermeister von Rech, wo er auch CDU-Chef ist, wird Gieler nun genauso ablegen wie seine Stelle beim Polizeipräsidium Bonn. Denn der Wechsel an die Spitze der Verbandsgemeinde ist auch ein Wechsel in die hauptberufliche Politik. Und das muss schnell gehen. Denn schon am Donnerstag, 2. Juni, ist die Amtseinführung. So organisiert Gieler gerade etwa seinen Abschied vom Polizeipräsidium.

Im provisorischen Rathaus Am Roßberg hat Gieler am Sonntag die ersten Glückwünsche entgegengenommen. Unter anderem von seiner Vorgängerin und jetzigen Landrätin Cornelia Weigand sowie dem Ersten Kreisbeigeordneten und CDU-Landtagsabgeordneten Horst Gies.

So beurteilen andere Politiker die Wahl

Der GA hat nun mit Vertretern von Parteien und Fraktionen in der Verbandsgemeinde Altenahr gesprochen. Diese haben nicht nur Glückwünsche für Gieler übrig, sondern auch konkrete Erwartungen.

■ Ingrid Näkel-Surges, CDU-Fraktionsvorsitzende im Rat der Verbandsgemeinde Altenahr, ist überzeugt, dass Gieler gut mit dem Land Rheinland-Pfalz vernetzt ist und dies den Menschen vor Ort zum Vorteil gereichen wird.

Gieler zeichne aus, dass er überlegt und konsensfähig sei. „Er packt die Dinge an, nachdem er sie überlegt hat“, so Näkel-Surges. Schon jetzt arbeite Gieler mit den Fraktionen zusammen, und diese könnten an ihn herantreten. Außerdem verfüge Gieler über neue Ideen, sei innovativ.

■ Frank Müller, stellvertretender Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Mittelahr, verweist darauf, dass die Sozialdemokraten sich vor der Wahl auf keinen eigenen Kandidaten festlegen wollten. Mit Gieler habe er noch nicht sprechen können, werde jetzt aber schnellstmöglich das Gespräch mit ihm suchen. Im „Rahmen der normalen politischen Arbeit“ wolle die SPD ihm Unterstützung anbieten.

Man habe auch eine ganz klare Erwartungshaltung: Gieler soll den Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe „schnellstmöglich“ vorantreiben. Und zwar nicht nur auf Altenahr bezogen. Insgesamt gebe es im Ahrtal eine 40 Kilometer lange Baustelle. „Es dauert ellenlang, man hat Gefühl, es geht gar nicht so richtig weiter.“ Die SPD erwarte von Gieler ein „geschlossenes Miteinander“, mahnt Müller.

■ Johannes Fuhrmann, Vorsitzender der Grünen-Fraktion im Rat der Verbandsgemeinde Altenahr, zeigt sich froh, dass mit Gieler jemand Rathauschef Am Roßberg geworden ist, der aus der Gegend kommt. Gieler habe schon bewiesen, dass er „anpacken“ und entscheiden kann sowie nah bei der Bevölkerung ist. Auch Fuhrmann attestiert Gieler, innovativ zu sein. Fuhrmann denkt dabei an das Nahwärmenetz, was von Gieler mitinitiiert worden sei.

Die Grünen erwarten laut Fuhrmann von Gieler mitzuhelfen, dass die Kommunen in den Seitentälern der Höhengemeinden nicht benachteiligt werden und dass die Kommunen aus den Höhengemeinden und dem Ahrtal näher zusammenrücken.

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