Stellvertretender Ortsvorsteher von Walporzheim „In der Ortsmitte kommen die Leute wieder zurück“

Interview | Walporzheim · Das GA-Redaktionsmobil macht am Mittwoch in Walporzheim Station. Vorab spricht der stellvertretende Ortsvorsteher Klaus Beu über die Situation im Stadtteil von Bad Neuenahr-Ahrweiler – und darüber, was sie von anderen Orten unterscheidet.

 Häuser und Autos im Ahrtal im Ortsteil Walporzheim sind bei der Flutkatastrophe im Juli 2021 zerstört worden.

Häuser und Autos im Ahrtal im Ortsteil Walporzheim sind bei der Flutkatastrophe im Juli 2021 zerstört worden.

Foto: dpa/Thomas Frey

Das Redaktionsmobil des General-Anzeigers ist am Mittwochmittag, 13. April, in Walporzheim zu Besuch. Am Versorgungszelt in der Ortsmitte will der GA mit den Menschen in dem immer noch stark von den Folgen der Flut gezeichneten westlichen Stadtteil von Bad Neuenahr-Ahrweiler ins Gespräch kommen und erfahren, was sie bewegt. Dabei sein wird auch der stellvertretende Ortsvorsteher, Klaus Beu. Im Kurzinterview mit Sven Westbrock spricht er vorab über die Situation neun Monate nach der Flut.

Wie ist die Situation in Walporzheim neun Monate nach der Flut?

Klaus Beu: Die Situation ist auf dem Weg des Aufbaus. Man muss Bereiche unterscheiden. In der Ortsmitte kommen die Leute wieder zurück. Ich werde selbst im April zurückkehren können. So geht es vielen, ist mein Eindruck. Es gibt aber auch Bereiche, wo es nicht so weit ist, am Ahrufer. Womit keiner gerechnet hat: Lieferengpässe und Handwerkermangel. Das Versorgungszelt im Ort ist weiter wichtig, nicht nur für Anwohner, sondern auch für Handwerker und Helfer. Wenn auch nicht in so großem Maße wie früher, wird es doch noch gebraucht.

Was unterscheidet die Situation in Walporzheim von anderen flutbetroffenen Orten?

Beu: In Teilen sind das die Fachwerkhäuser, die wir haben. Die gibt es woanders auch. Aber bei uns sind sie im Bereich der Pützgasse ortsprägend. Um sie fachgerecht aufzubauen, finden Lehrgänge statt, bei denen Experten ihr Wissen an freiwillige Helfer weitergeben. Wir hoffen, das Fachwerk erhalten zu können. Das ist ein langwieriger Prozess. Ein Fachwerkhaus ist etwas anderes als ein Haus aus Stein.

Was muss in Sachen Wiederaufbau noch passieren?

Beu: Wir warten auf die Entscheidung von oben: Wie soll der Gewässerschutz umgesetzt werden? Von städtischer Seite hat man sich bisher um die Sicherheit am Ahrufer gekümmert. Das ist auch richtig so. Alles Weitere ist eine überregionale Aufgabe, die auf Landesebene angegangen werden muss.

Info: Das GA-Redaktionsmobil macht am Mittwoch, 13. April, am Versorgungszelt in der Ortsmitte von Walporzheim Station. Beginn des Besuchs ist um 12, voraussichtliches Ende um 14 Uhr.

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