Ahrsteig Wanderer loben Strecken und Beschilderung

KREIS AHRWEILER · Marschieren im Matsch: Beim Ahrsteig-Erlebnistag loben Wanderer trotz des ungemütlichen Wetters die Strecken und Beschilderung.

"Ich habe mich mit den Füßen in den Berg gehakt und bin trotzdem gefallen", berichtet eine Wanderin beim Aufstieg kurz vor Heimersheim. "Vor allem der Übergang über das Bächlein da unten war brenzlig", zeigt sie den steilen Hang hinunter, wo im Schnee ein schmaler Trampelweg auszumachen ist. Die Bonnerin hat sich mit einer Karte allein auf die Tour nach Sinzig gemacht. Ihre Bilanz: "Die Wegeführung ist toll. Die letzte Etappe der Strecke scheint ein Highlight zu sein. Man geht über abwechslungsreiche Pfade und der Blick reicht weit ins Land."

Bis in die verschneiten Westerwaldberge hinein kann man von der Höhe über Heimersheim aus schauen. An der Marienkapelle macht die Bonnerin Rast, um dann weiter zu laufen Richtung Ehlingen. Unterwegs wird sie dem Wetterbauern Hans Boes begegnen, der das graue Sonntagswetter angeblich vorausgesagt hat.

Weit hinter ihr strebt ein Bonner von Walporzheim aus den Rhein an. An der Paradieswiese bei Bad Neuenahr, die noch in der Schneezone liegt, genießt er heiße Reibekuchen. "Anfangs hatte ich den Eindruck, dass für den Ahrsteig besonders matschige Pfade ausgesucht worden sind", scherzt er. "Aber das letzte Stück war wirklich schön." Er rät, den Steig bei Trockenheit oder Frost zu erwandern und will an den kommenden Wochenenden die gesamte Strecke laufen, "obgleich ich das Ahrtal gut kenne". Wie die übrigen Wanderer und Gruppen lobt er die Beschilderung, die keine Zweifel aufkommen lasse.

In die entgegengesetzte Richtung, von Sinzig nach Ahrweiler, ist eine Gruppe des Eifelvereins Sinzig gelaufen. Wanderführer Wilfried Arenz hatte die Tour zuvor erkundet und angesichts seiner Gruppe mit nahezu 30 Personen und des in weiten Teilen rutschigen Bodens leicht variiert. Ein paar Frauen aus der Gruppe warten an der Paradieswiese auf den Shuttle-Bus. "Die Tour war sehr abwechslungsreich, aber auch sehr anstrengend", ist ihre Bilanz.

Das Matschwetter hat die Unternehmungslust gebremst. Bis zum Mittag ist kein einziger Wanderer in die Weinmanufaktur Walporzheim gekommen oder an einer Kellerführung interessiert. So wartet Kellermeisterin Astrid Rickert weiter. Die Fliegenfischer in ihren hüfthohen Gummistiefeln an der Josefsbrücke packten früh ihre Angelruten ein. "Bei der kühlen Witterung wollen die Fische nicht fressen", weiß Fischereiaufseher Karl Kleefuß.

Später ist allerdings dort eine sehr große Gesellschaft durchgekommen, berichtet Geschäftsführer Andreas Wittpohl. Er hat sich am Morgen an der oberen Ahr umgeschaut, ist trotz Schneeregens in Aremberg auf den Burgturm geklettert und voll des Lobes für das vielfältige Programm in den Orten. Auch andere Teilnehmer hätten die Organisation gelobt. Tatsächlich ist überall etwas los. Die sich auf den Weg gemacht haben, zeigen sich interessiert, etwa an der Präsentation der Polizeihundestaffel. Der Erlebnistag ist eine Gemeinschaftsaktion der Kommunen, berichtet Wittpohl. Trotz der Wetterkapriolen will er an dem frühen Termin festhalten: "Winterwandern ist im Trend."

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