Suche nach Nachwuchs Westumer Theatergruppe feiert 40-Jähriges

Westum · 40 erfolgreiche Jahre hat die Laienschauspielgruppe Westum jetzt schon hinter sich. Vor und hinter der Bühne konzentrieren sie sich dabei auf Lustspiele. Nachwuchs wird dringend gesucht.

Archivbild: 2018 spielte die Westumer Theatergruppe „Currywurst und Kaviar“.

Archivbild: 2018 spielte die Westumer Theatergruppe „Currywurst und Kaviar“.

Foto: Hildegard Ginzler

Wie Pilze aus dem Boden schießen, so verbreiteten sich nach der an Unterhaltung armen Kriegszeit in den späten 1940ern und in den 1950ern die Theatervereine. Als sich das Freizeitverhalten änderte, gaben gut zwanzig Jahre später viele wieder auf. Doch innerhalb einer neuen Gründungswelle seit den 1980ern war die „Theatergruppe 1983 Westum“ eine der Frühen. Jetzt feiert sie ihr 40-Jähriges, knüpft aber an eine Theatertradition an, die im Ort schon 100 Jahre zurückreicht.

Am 15. April 1983 gründeten 14 Spielbegeisterte die Vereinigung im Sinziger Ortsteil. Dies waren Irmgard Kohzer, Monika und Herbert Schneider, Günter und Renate Schneider, Ignatz Gemein, Rolf Schäfer, Marion Holberg, Sigrid Kraus, Johannes Brohl, Alfred Senkbeil, Klaus Nonn, Walter Briel sowie Günter Gemein als Regisseur.

Über 40 Stücke wurden bereits gespielt

Ihr erstes Stück, „Die Ersatzbraut“ (1984), finanzierte der lokale Mütterverein vor. Für die Laienspielschar hatten Irmgard Kohzer und Monika Schneider im Karnevalsverein Büttenredner und auftrittserfahrene Akteure rekrutiert. Aus Langenfeld in der Eifel entlieh man eine Bühne, die später erworben wurde.

41 heitere Stücke haben die Mimen bislang zur Aufführung gebracht. 1984, 2008 und 2011 waren es sogar zwei pro Jahr. Wenn im Oktober/November im Saal „Herges" der Westumer Gaststätte „Zur Post" die Lustspiele über die Bühne gehen, wird mit Lokalkolorit gewürzt. Spieler und Zuschauer vereint dann der Spaß auf und vor der Bühne, wie zuletzt bei „Love and Peace im Landratsamt“.

Schauspieler unternehmen auch gemeinsame Touren ins Ausland

Wie Sinzigs ehemaliger Stadtarchivar Wolfgang Dietz 2008 im Heimatjahrbuch schreibt, war die Theaterarbeit in Westum vormals durch verschiedene Ortsvereine getragen: In den 1920ern engagierte sich der Gesangverein, nach 1945 die Feuerwehr und zwischen 1947 bis 1960 die Junggesellen. Heute zählt die Westumer Theatergruppe 15 aktive Schauspieler. Hans-Hubert Decker, seit 1985 dabei, blickt auf 36 Auftritte zurück. Die Initiatorinnen Monika Schneider und Irmgard Kohzer standen 32- und 25-mal auf den Brettern – alles genau festgehalten im gut geführten Internetauftritt. Ihren Zusammenhalt stärken die Mitglieder auf Touren, die sie etwa nach Brüssel, Paris, Emden, Wernigerode und ins Elsass führten.

Nicht nur durch ihre Aufführungen erfreut die Gruppe, sondern sie engagiert sich auch mit Geldspenden für Soziales und Projekte der Dorfgemeinschaft. Derzeit ist Wolfgang Staus Vorsitzender, Daniela Dedenbach zweite Vorsitzende und Schriftführerin, Dirk Hausen Kassierer und Caroline Sommersberg und Elisa Arzdorf sind Beisitzer. Das 40. Vereinsjahr soll von einem Extra gekrönt werden. Welches, das gibt Staus erst am 17. März bei der Jahreshauptversammlung preis. Dessen ungeachtet wirbt er um Einsteiger, da es an jungen Männern mangelt: „Es wäre schön, wenn die Herren ihr Interesse entdeckten, auch für hinter die Bühne.“

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