Die Pandemie macht dem Gastronomen zu schaffen „Wir brauchen jetzt eine Perspektive“
Bad Neuenahr · Die Besitzer des Neuenahrer Brauhauses vermissen den regulären Gastronomiebetrieb. Seit der Pandemie sitzen sie auf dem Trockenen.
Die Besitzer des Brauhauses, Norbert Senk und sein Sohn Andreas, sind leidenschaftliche Gastronome. Ihre gemütliche Gaststätte in der Bad Neuenahrer Hauptstraße ist zur Mittagszeit aber menschenleer. „Normalerweise herrscht um diese Zeit hier ein pulsierendes Leben“, sagte der 37-jährige Andreas Senk. Keiner der 250 Plätze in den Innenräumen und keiner der 250 Plätze im Biergarten ist besetzt.
Viele ruhige Tische
Jetzt gibt es viele „ruhige Tische“, was noch vor einigen Monaten unmöglich erschien. Aufgrund der aktuellen Unsicherheit, könne man schwer planen. Bier, dessen Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen war, hätte man wegschütten müssen. Lebensmittel für die Küche könne man nicht kaufen, da diese auch immer frisch sein müssten und man nicht wisse, ob und wie lange sie öffnen können. „Wir haben 18 festangestellte Mitarbeiter, mussten diese in Kurzarbeit schicken!“, bedauert Senk. Für diese Mitarbeiter falle natürlich auch Zusatzeinnahmen wie das Trinkgeld weg. Eine gerahmtes Bild aller Mitarbeiter hängt an der Wand, erinnert an bessere Zeiten. „Ja, 2004 ein Brauhaus zu eröffnen, war eine gute Idee“, sagt der 64-jährige Norbert Senk. Damit konnten sie das Ahrtal touristisch beleben. Er nennt das Brauhaus einen „Kommunikationsmittelpunkt für Groß und Klein“. Hier fanden schon viele Familienfeste statt. Busse aus Nah und Fern brachten Gäste, die die Bierspezialitäten und die regionale, deutsche Küche schätzten.
Der Braumeister trinkt Bier und Wein
Und das in so namentlich passenden Innenräumen wie Sudraum, Malzlager, Braukessel, Hopfengarten, Ratsherrenstube und In der Quelle oder dem größten, überdachten Biergarten der Stadt. Was trinkt Senk eigentlich am liebsten? „Ich mag Bier und auch Wein“, lautet die diplomatische Antwort. Das Brauhaus hat im Sortiment süffige Naturtrübe, milde Helle, malzige Braunbiere sowie Weizenbiere. Weine kommen ausschließlich von der Ahr.
„Wir brauchen eine Perspektive!“, sagt Norbert Senk. Sobald sie wieder öffnen dürfen, würden sie das tun. Aber zuerst nur den Außenbereich, also den Biergarten, ein Hygiene-Konzept für die gesamte Gaststätte sei vorhanden. Der 64-Jährige befürchtet, dass es aber noch Monate dauern wird bis man zum Normalbetrieb zurückkehren könne.
Auch für seine 18 Mitarbeiter tue es ihm Leid, die normalerweise jetzt voll beschäftigt wären und Speisen und Getränke zu den Gästen aus Nah und Fern bringen würden. Es gibt Menschen, die im weinseligen Ahrtal auch gerne mal ein Bier trinken.