Flüchtlinge in Königswinter Alle Menschen am Palastweiher sind jetzt registriert

KÖNIGSWINTER · Die Flüchtlinge in der Notunterkunft in Königswinter haben es geschafft: Seit Dienstag halten sie richtige Papiere in der Hand. Bisher verfügten sie lediglich über die von der Stadt Königswinter provisorisch ausgestellten "Ausweise" mit ihrem Namen, einem Foto, Alter und Herkunftsland.

 Endlich Papiere: Jetzt können die Flüchtlinge auch einen Asylantrag stellen.

Endlich Papiere: Jetzt können die Flüchtlinge auch einen Asylantrag stellen.

Foto: Frank Homann

Nun aber sind sie offiziell registriert, können bald die Notunterkunft verlassen und werden auf Wohnheime in Kommunen verteilt. Und sie können endlich einen Asylantrag stellen. Möglich wurde dies, weil die Königswinterer Notunterkunft zu den ersten gehört, die von der neuen mobilen Registrierungstruppe der Polizei Besuch erhielt, die die Flüchtlinge vor Ort erfasst; bislang war dies immer zentral geschehen.

Sozialdezernentin Heike Jüngling hatte gerade die mangelnden Registrierungsmöglichkeiten gegenüber dem General-Anzeiger in der Vergangenheit heftig kritisiert und ein dezentrales System gefordert. "Aber es ging nicht weiter. Die Flüchtlinge hat das sehr belastet." Also schrieb sie an die Regierungspräsidentin.

Als sie den Wissenschaftsredakteur Ranga Yogeshwar bei der ARD-Sendung "Hart aber Fair" traf, stellte sie fest, dass sich dieser bei Ministerpräsidentin Hannelore Kraft ebenfalls für eine flexible Lösung eingesetzt hatte. Wahrscheinlich, sagt sie, habe man beim Land zu diesem Zeitpunkt schon längst an der mobilen Registrierung gearbeitet, "das will ich mir jetzt gar nicht auf die Fahnen schreiben", sagt Jüngling.

Dennoch dürfte es wohl kaum ein Zufall sein, dass gerade die Notunterkunft in Königswinter zu den ersten gehört hat, bei der das neue System zum Einsatz kam. Einige der 35 Flüchtlinge, die morgen auf insgesamt acht Kommunen verteilt werden, können in Königswinter bleiben und werden in eine der regulären Asylunterkünfte umziehen.

Die Notunterkunft wird sich damit aber nicht erledigt haben, da der Stadt nach dem Weggang der bisherigen Flüchtlinge neue zugewiesen werden. "Die Regierungspräsidentin hat uns gesagt, dass wir uns auf mindestens weitere sechs Monate einstellen sollen", so Jüngling.

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